Foto:©Elisabeth Anton
Gekämpft, enttäuscht, entschieden, bis Heimat, das Banat, „besenrein“
Heimweh, ich höre es zittern, dein leises Lied
Tief in mir umarmt mich grenzenlose Sehnsucht
Sehnsucht nach meiner Heimat. Keiner sieht
Dass mein Heimweh mich immer und überall sucht
Vom ersten Tage an, in der Fremde, in der Freiheit
Wollte ich nach Hause, nach Hause zurück
In Nürnberg, was war das eine so eigenartige Zeit
Irgendwo zwischen zwei Welten, ohne Vorwärts, ohne Zurück
Wer denkt schon daran, wie es mir (uns) ergangen
Heimat zu verlassen, um Diktatur zu entkommen
Irgendwie, in dieser ungeahnten Völkerwanderung gefangen
Die Wahrheit, erst mit der Zeit serviert bekommen
Wer fragte schon, es interessierte keinen, wie es uns ergeht
Alles zurücklassen, verschenken, um Spottpreise herzugeben
Was wohl, über uns, irgendwann, im Buche der Geschichte steht
Nach Umsiedlung, Ansiedlung, Krieg und Vertreibung nun, „Aussiedlung“ eben
Ich dachte, wir reisen ins Land der Ahnen zurück
Wo es keine Stacheldrahtgrenzen, keine Schikanen mehr
Wo keiner mehr auf uns mit dem Finger zeigt. Heimatglück
Der Zeiger der Geschichte sich skrupellos zeigt, mehr und mehr
Wer hat uns mal gefragt, an uns schon mal gedacht
Als wir zusehen mussten, dass bisher alles vergebens
70 kg pro Person, in einer Holzkiste - die bezahlt, nicht gepacht´
Das war übriggeblieben vom Generationenfleiß des Lebens
Wir nahmen alles still, schweigend, restlos alles in Kauf
Weil wir dachten, endlich ist es Zeit anzukommen
Doch die Geschichte, sie nahm ungeahnten Lauf
Dass wir Anfang dieser Völkerwanderung, erst Jahre später zu spüren bekommen
In der Heimat alles verschenkt, verkauft, alles nur noch Erinnerung
Die letzten Schikanen noch beim Zoll. Dann die Ausreise
In Nürnberg begegnete uns der Beamten Überforderung
Dass ich mich gefragt: „War mein Wunsch nach Freiheit weise?“
Ich könnte davon Romane schreiben, hunderte Zeilen dichten
Keiner hat, bis heute, 32 Jahre lang, mal gefragt, wie es uns geht
Für „diese Freiheit“ alles, restlos alles geopfert, auf alles verzichten
Im Buch der Geschichte, für diese „Aussiedlung“, nie Gewinn der Mächtigen steht
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
21.09.2012
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