Sonntag, 28. Februar 2021

Heimweh, welch edler Begleiter

Heimweh, welch edler Begleiter                                  

 

Heimweh, du lässt mir keine Ruh´

Ewiges Aufwühlen, meines Herzens Wellenschlag

Ob ich meine Augen auf oder zu

Du umarmst mich den ganzen Tag

 

Vergebens versuche ich, dir zu erklären

Du findest Hatzfeld nie mehr, wie es mal war

Seine Menschen ausgesiedelt, ohne sich zu wehren

Weil die Macht der Diktatur unerträglich war

 

Was einst Heimat, Spenglgass, Elternhaus

Heute, fremde Gassen, fremde Fassaden, fremdes Gesicht

Heimweh, verschwunden deine Welt. So manches Haus

Suchst du vergebens, weil erloschen sein Licht

 

Häuser dem Erdboden gleichgemacht

Auf dem Heimatfriedhof, vergessen mancher Grabesstein

Heimweh, unser Hatzfeld nicht mehr lacht

Alles nur noch Erinnerung von einst reichem Sein

 

Heimweh, du quälst mich wie vor 32 Jahren

Ich wollte Freiheit, wusste ich werde unglücklich sein

Ich wusste, in die Welt der Freiheit zu fahren

Wird nie Heimat, nie Daheim, nie Zuhause sein

 

Heimweh, spürst du meinen Schmerz, meine Tränen

Die ich, seit vielen Jahren, immer wieder geweint

Heimweh, wir zwei, wir müssen die Wirklichkeit erwähnen

Unser Hatzfeld, welch fremdes Gesicht, wo Heimatsonne scheint

 

Ich versuche, diese grausame Geschichte zu verstehen

Welch Ekel in mir, denke ich an der Mächtigen Macht

Denen Heimat ein Fremdwort, die nur ihre Wege gehen

Ein Rätsel, wie „Menschen“ „Heimat“ dem Erdboden gleichgemacht

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 15.09.2012

 

 

 

 

 

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