Foto:©Elisabeth Anton
Schlage das Buch meiner Erinnerungen auf, nach 40 Jahren fern der Heimat
40 Jahre fern meinem Hatzfeld, meiner Heimat
Ich schlage das Buch meiner Erinnerungen wieder auf
Fremd ist sie geworden, diese einst so schöne Stadt
Und dennoch, jeder Pflasterstein mir vertraut
Ich stehe in meiner Spenglgass´, wo sie zu Ende
Von der Ecke schau ich weit nach West
Alles fremd, kein Nachbar schüttelt zum Gruß dir die Hände
Alles nur noch gewesen, von Heimat nur noch ein Rest
Ein Rest an Erinnerungen aus gelebten Jahren
Wo es eine Welt gegeben, die seit langem verschwunden
Nur noch Fremde, wo einst Menschen zuhause waren
Wo Heimatgeborgenheit mit dem Elternhaus zutiefst verbunden
Häusergiebel haben ihr Gesicht verloren
Was damals buntes Leben, heute nur noch Fremde zeigt
Dort, dort wo ich einst zuhause, einst geboren
Die Geschichte der Deutschen sich vor dem letzten Kapitel verneigt´
Großmutter musste ihre Heimat verlassen
Weil über Nacht man Grenzen gezogen. Alles hat sie verloren
Heute verstehe ich ihre Erinnerungen. Sie wollte nie hassen
„Weißt du, Heimat ist da, wo dein Zuhause in deine Seele geboren.“
Noch einmal gehe ich durch die Gassen, stehe am Kanal
Ich schau weit nach Süden, dort, wo ich immer zur „Freiheit“ geschaut
Heute, diese Grenzen verschwunden, Heimat gebracht zu Fall
Mein letzter Blick noch einmal Heimat sucht, wo Schicksal „Fremde“ erbaut
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
21.01.2021
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