Donnerstag, 13. Mai 2021

Heimatfriedhof, du bist geblieben


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Heimatfriedhof, du bist geblieben                    

 

Einsame Grabeshügel schweigen

Weit entfernt von ihren Lieben

Abendrot, die Tage sich neigen

Ihr stummes Streicheln, über alles was geblieben

 

Namen zu lesen, auf verlassenen Grabsteinen

Einsam thronen ihre Buchstaben im Abendrot

In weiter Ferne, ihre Lieben sie heute noch beweinen

Gräber daheim, wo einst Leben, Liebe, Glück, Dank, Leid, Not

 

Heimatfriedhof, du bist geblieben

In stummer Andacht steh ich vor manchem Grabesstein

Kinder, dort am Stadtrand, sorglos ihren Sand sieben

Sie wissen noch nicht, wie grausam Schicksal kann sein

 

An manchem Grabstein die Namen längst unlesbar

Die Jahreszeiten der Jahrzehnte nahmen sie mit

Immer mehr Fremde in meiner Heimat, Jahr um Jahr

Zu spüren, wie grauenvoll der Geschichte Riesenschritt

 

Dort, dort stand mal ein weißer Grabstein

Heute, seine Reste geküsst, umarmt vom Abendwind

Heimat, so grausam können Zeit und Geschichte sein

Wenn Menschen vergessen, was Heimat, Werte ihrer Ahnen sind

 

Ich schau noch einmal zurück

Steh vor der Kapelle, zum Kreuz zittert meine Hand

Heimatjahre, welch wundersames Glück

Freiheit, welch eisig fremdes Land

 

Heimatfriedhof, in Würde lässt du deine Verstorbenen schlafen

Selbst Blumen weinen in Ehrfurcht, schmücken ihren Grabstein

Wie gut, dort wo Engel sich auch heute trafen

Sehen wir uns wieder. Heimat, Geschichte kann grausam sein

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  20.02.2014

 

 

 

 

 

 

 

 

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