Foto:©Elisabeth Anton
Heimatfriedhof, du bist geblieben
Einsame Grabeshügel schweigen
Weit entfernt von ihren Lieben
Abendrot, die Tage sich neigen
Ihr stummes Streicheln, über alles was geblieben
Namen zu lesen, auf verlassenen Grabsteinen
Einsam thronen ihre Buchstaben im Abendrot
In weiter Ferne, ihre Lieben sie heute noch beweinen
Gräber daheim, wo einst Leben, Liebe, Glück, Dank, Leid, Not
Heimatfriedhof, du bist geblieben
In stummer Andacht steh ich vor manchem Grabesstein
Kinder, dort am Stadtrand, sorglos ihren Sand sieben
Sie wissen noch nicht, wie grausam Schicksal kann sein
An manchem Grabstein die Namen längst unlesbar
Die Jahreszeiten der Jahrzehnte nahmen sie mit
Immer mehr Fremde in meiner Heimat, Jahr um Jahr
Zu spüren, wie grauenvoll der Geschichte Riesenschritt
Dort, dort stand mal ein weißer Grabstein
Heute, seine Reste geküsst, umarmt vom Abendwind
Heimat, so grausam können Zeit und Geschichte sein
Wenn Menschen vergessen, was Heimat, Werte ihrer Ahnen sind
Ich schau noch einmal zurück
Steh vor der Kapelle, zum Kreuz zittert meine Hand
Heimatjahre, welch wundersames Glück
Freiheit, welch eisig fremdes Land
Heimatfriedhof, in Würde lässt du deine Verstorbenen schlafen
Selbst Blumen weinen in Ehrfurcht, schmücken ihren Grabstein
Wie gut, dort wo Engel sich auch heute trafen
Sehen wir uns wieder. Heimat, Geschichte kann grausam sein
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
20.02.2014
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