Dienstag, 18. Mai 2021

Mein Heimweh, bis in den Tod


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton, Speyer

 

Mein Heimweh, bis in den Tod                          

  „Gehen“, das war ein Fehler

 
 

Sonntag im Bett, mein Sonnenschein singt

Der Herbst schüttet seine Wolken aus

Der Regen an den Scheiben, so vertraut klingt

Wie damals, damals in meinem Elternhaus

 

In Gedanken bin ich daheim

In meiner Spengelgass, diese reiche Zeit

Nie mehr, nie mehr wird es wie damals sein

Nie mehr diese heimatliche Geborgenheit

 

Und wenn ich heute „Geschichte“ betrachte

Wie Völkerwanderungen nach Statistik organisiert

Dann, Wirtschaftsmächte und Politik ich verachte

Weil sie Heimat zerstören, Menschen zur Aussiedlung motiviert

 

Das Ziel meines Gehens, welch Enttäuschung

Diese Diktatur ließ mich „die freie Welt“ nicht durchblicken

Das Ziel meiner Ausreise, welch Riesenenttäuschung

Statt Träume, Tatsachen organisierter Wirtschaftsmacht zu pflücken

 

Herbstzeit, welch schöne Erinnerung

Sie trägt mich wieder nach Hause zurück

Heimatliches Geborgensein, hier in der Fremde, nur Zumutung

Die Kälte der Menschen, ihre Unwissenheit über uns – weder Wärme noch Glück

 

Heute, heute weiß ich, es tut mir sehr leid

Dieser Traum von Freiheit, in „diesem Land“, er bleib ein Traum

Weil, Integration heißt nicht Aussiedlungszeit

Man muss ein Stück „Heimat“ schenken, Menschen im Völkerwanderungsraum

 

Herbstregen, ich höre deiner Tropfen Flehen

In Gedanken stehe ich vor meinem Elternhaus

Heute weiß ich, es war ein Fehler zu gehen

Weil Freiheit, sie schenkt dir weder Heimat noch Elternhaus

 

Heimweh, dich werde ich mein Leben lang spüren

Solange meine Sterne leuchten, da, wo ich geboren

Heimat, mein Hatzfeld, mein Heimweh wird dich immer berühren

Bis der letzte Herbstwind mein Heimweh an den Tod verloren

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 07.10.2012

 

 

 

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