Foto:©Elisabeth Anton
Alles, restlos alles, verschwunden
Es war einmal "Heimat"
Die altmodischen Spinnrosen am Brunnen
Es gibt sie schon lange nicht mehr
Kein duftender Mahagonistrauch mehr da
Kein Apfelbaum. Der Aprikosenbaum auch dahin
Weichselbäume, Sauerkirchen, Birnbaum
Klee, Taubenschlag, Schweineställe
Alles verschwunden, auch der Holunderbaum
Am Gartenzaun keine Himbeeren mehr
Kein Mohn-Beet strahlt in bunten Blütenfarben
Kein Knoblauch- und kein Zwiebelbeet
Kohlrabi sind weg, die Tomaten auch
Am Gartenrand kein Meerrettich mehr
Kein Mais mehr, an dessen Stängel
Kiloweise die gelben Bohnen sich gerankt
„Agrasel“ und Riwisl“ auch verschwunden
Keine Erbsen, keine Bohnen, keine roten Bete-Reihen mehr
Kürbisse liegen auch nicht mehr im Sonnenglanz
Keine Gurken, keine Zuckererbsen mehr
Zu sehen, schaut man weit über den Garten
Zwetschgenbaum mit dem Glas verschwunden
Wo der Laubfrosch uns so viel Freude geschenkt
Der Schroter des Nachbarn, gewesen
Kein Pferd geht mehr im Kreis, den Mais zu mahlen
Alles verschwunden, all die Reichtümer
Die es, in dieser wertvollen Art und Weise
Nie mehr, nie wieder geben wird
Das alles war für viele Heimat, all das
Die fleißigen, hilfsbereiten Menschen
Die vielen talentierten Handwerker
Die Gärten voller Schätze, in herrlichster Pracht
Die, mit Geld nicht zu bezahlen
Alles, alles dahin. Heimat für Freiheit opfern
Weil die Mächtigen noch immer nicht erkannt
Den Wert, den Reichtum von „Heimat“, dies zu sehen, zu schätzen, zu leben…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
21.08.2021
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