Foto:©Elisabeth Anton
Heimat ausgelöscht, in aller Stille
Goldgelben grüßt der Ährenteppich
Wiegt der Wind ihn im Sonnenlicht
Heimat, mein Hatzfeld, dass du vergänglich
Daran, daran dachte ich im Traume nicht
Verschwunden deine Menschen, Blumengärten
Verschwunden Muttersprache, die Bank vor dem Haus
Seit die Mächtigen fremde Geschichtsbücher entleerten
Heimat so still ausgelöscht, ohne Fragen, ohne Applaus
Kein Hahnenkrähen mehr am Morgen
Kein Taubengurren vom Schweinestalldach
Kein Hundegebell mehr am frühen Morgen
Kein Gänseschnattern mehr macht mich wach
Keine spielenden Kinder springen fröhlich durch den Garten
Einen Blumenstrauß zu pflücken, für ihre Lehrerin
Am artesischen Brunnen keine Nachbarn zum Plausch warten
Alles ausgelöscht, verloren der Heimat teuren Sinn
Vom Wegrand winkt kein Klatschmohn
Keiner sammelt mehr Kamillen auf der Hutwett, mit dem alten Kamm
Keiner weint mehr um den gefallenen Vater, Sohn
Grabsteine mit verblassten Namen. Es grast noch das einsame Lamm
Diese Mächtigen dieser Welt
Skrupellos haben sie alles ausgelöscht, ob Sprache, ob Heimat
Es gibt dich nicht mehr, „mein Hatzfeld“
Manchmal, die Geschichte auch verheerende Seiten hat…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
08.07.2017
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