Foto:©Elisabeth Anton
Heimat, wer schätzt noch deinen Wert
Keine Hähne krähen mehr am Morgen
Keine Maulwurfshügel mehr, für unsere Blumentöpfe
Heimat, Heimat kann man weder kaufen noch borgen
Zu spät rollten sie, dieser Diktatur Köpfe
Die Geschichte, von den Mächtigen gemacht
Heimat, mein Hatzfeld, sie war dein Verderben
Heimat, kaum einer noch an deinen Reichtum gedacht
So schnell war alles dahin, nichts mehr zu vererben
Nur noch Erinnerungen, nur sie
Sind noch geblieben, in mancher Gedankenwelt
Heimat, ich bete für dich wie nie zuvor, wie nie
Doch mein Beten hilflos für dich, mein Hatzfeld
Was Generationen mit Liebe, Müh und Plage aufgebaut
War irgendwann, als ob über Nacht verschwunden
In den Ruinen der Hanffabrik eine Möwe mich sprachlos anschaut
Traue meinen Augen nicht, auch diese wertvolle Fabrik verschwunden
Ganze Fabriken dem Erdboden gleichgemacht
Wer die Drahtzieher, wieso schaute man wortlos zu
Zu vieles schon in meiner Heimat kaputt gemacht
Warum drückte genau dort „der Schuh“
Wer, wer trägt sie, die Verantwortung
Wer hat so eiskalt Heimat, mein Hatzfeld zerstört
Wer wollte sie, diese totale Vernichtung
Und alles nach schon gestürzter Diktatur. Unerhört
Keine Tänze, kein Deutsch, keine Lieder, kein Brauchtum mehr
Überall der Rost-Zahn der nagenden Vergänglichkeit
Häuser, fast alle Gassen, so still, stumm und leer
Die Deutschen ausgesiedelt, jeder zu seiner Zeit
Irgendwie, du mein Hatzfeld, meine Heimatwelt
Trägt deine Geschichte kein fröhliches Ziel
Unsere Ahnen, sie würden weinen, um ihr Hatzfeld
Was sind deine Jahre Reichtum gewesen, Schicksalsspiel
Ich ging durch die Gassen. Sie waren leer
Kein Gesicht von damals, keiner streckte mir zum Gruß die Hand
Meine Heimat, ich weiß, dich gibt es schon lange nicht mehr
Bald alles dem Erdboden gleich, du einst so reiches, schönes Banater Heimatland
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
17.09.2012
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