Foto:©Elisabeth Anton
Ich habe es erlebt
Das Leben in meiner Heimat
Ein Buch voller Glück, Freud, Erinnerung
Nach und nach ward Heimat eine blühende Stadt
Durch unserer Ahnen Fleiß, Liebe, Aufopferung
Ich habe erlebt, wie meine Heimat aufgeblüht
Wirtschaft, das Leben, schwer erarbeiteter „Wohlstand“
Wenn am Abend die Sonne über Stadt und Friedhof verglüht
Alles war so schön, reich, ob im Zentrum, ob am Stadtrand
Langsam, aber sicher tobte plötzlich Diktatur
Kommunismus, Sozialismus – eiskalte Fremdwörter für mich
Obwohl ich gezwungen, sie zu leben, diese Spur
Bis endlich Freiheit erreicht, was Jahrzehnte unmöglich
Dann lebte ich Freiheit, nirgendwo Stacheldrahtgrenzen zu sehen
Freiheit, Frieden, spürbaren Wohlstand
Demokratie war Alltag, Wege von Frieden und Gerechtigkeit
Es war für mich ein neues, reiches, wohlhabendes Land
Heute schaue ich auf 42 Jahre zurück
Als ob die Geschichte sich wiederholt
Meine Heimat dem Erdboden gleich, dahin jedes Glück
Es war einmal. Als ob die Geschichte sich wiederholt
Fast beängstigend diese sichtbare Wirklichkeit
Brauchtum, Wertvolles, so vieles schon verschwunden
Langsam, aber sicher zeigt mir die Zeit
Heimat ausgelöscht. Hier in der Freiheit, scheinen Schicksale als ob verbunden
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
05.09.2022
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