Foto:©Elisabeth Anton
Heimat ausradiert, nach nicht mal vierzig Jahren
So schnell waren sie dahin
Die letzten vier Jahrzehnte
So vieles erfreulich, vieles ohne Ziel, ohne Sinn
Wer immer auch die Macht des Geldes erwähnte
Im Leben kann nur das zählen
Was mit Geld nicht zu kaufen
Du kannst Ehrfurcht, die Liebe, die Güte wählen
Um sorglos über die Gleise deiner Jahre zu laufen
Wenn sie alle Menschen aus ihrer Heimat vertreiben
Die Not der Kriegsschauplätze nicht bald stoppen statt akzeptieren
Wird von Heimat, Muttersprache, Natur, unserem Erdball, wenig übrigbleiben
Statt zusehen, wie Kinder fröhlich musizieren
In nicht mal vier Jahrzehnten hat man es geschafft
Meine Heimat auszuplündern, als ob dem Erdboden gleich
Menschen, Muttersprache, Brauchtum – alles wie weggerafft
Vom Tisch der Gegenwart, wo einst Menschen, Felder, so edel, hehr, so reich
Ausgelöscht eine Stadt, mit all den Generationen
Die geschuftet, dass ihre Heimat auch mal in Blütezeit
Friedlich miteinander „Heimat“ gelebt, mehr als fünf Nationen
Heimat, mein Hatzfeld, wie vernichtend, der Mächtigen Entscheidungsfreiheit
Sie lebten alle friedlich in einer Stadt
Weil „der Name“ der Weg durchs Leben
Egal welchen Glaubens, welche Hautfarbe einer auch hat
Hass und Unzufriedenheit, das hat es nur in Ausnahmefällen gegeben
Meine Heimat, mein Hatzfeld, hat sie alle getragen
Die Schritte seiner Menschen, bis zum Tod
Vielen fanden ihre Ruhe auf dem Heimatfriedhof, nach ehrlich fleißigen Tagen
Ehrfurcht war unserer Ahnen Lebensweg, durch alle Generationen, in Freud und Not
Mein Hatzfeld, du schöne Stadt dort am Rand
Eines Landes, wo Diktatur Werte von Menschen, Heimat, Muttersprache, vernichtet
Erinnerungen reihen sich von Band zu Band
Und auf keine, nicht auf die kleinste, hat mein Heimweh je verzichtet
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
21.08.2016
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