Foto:©Elisabeth Anton
Heimat, deine Kirche
Heimat, deine Kirche so voller Güte und Erhabenheit
Sie lässt alle durch ihre Tür, sie treten alle ein
Ob sie böse, gut, faul, fleißig, bescheiden, zynisch, voller Lüge oder Ehrlichkeit
Heimat, deine Kirche, sie will für alle Segen, Himmel über Hatzfeld sein
Unter deinem Himmel lebt eine einzigartige Welt
Durch das Kirchenportal getreten, beten sie andächtig und schweigen
Was mag sie nur urteilen, diese ihre Gedankenwelt
Egal was sie denken, alle stumm betend vor dem Altar sich verneigen
Im Glauben an das Gute hält deine Kirche ihre Hand
Über alle, die in Gebet und Andacht eingekehrt
Heimat, deine Kirche ist Segen, einzigartiges Glaubensland
Man reicht die Hand auch dem, der vorher dieses Haus nie geehrt
Heimat, deine Kirche ist ein Haus geworden, wie ich es nie zuvor
Erlebt. Zeiten ändern sich. Menschen ändern ihre Zeit
Ich stand, eines Tages, auf der Treppe, vor deinem weißen Gittertor
Und weinte nach der gitterfreien Kirchenbesuchsgelegenheit
Damals war das Gitter vor dem Kirchenportal nur über Nacht abgesperrt
Immer offen, die Glastür innen, und außen das weiße Gittertor
Gestern drückte ich mein Gesicht an die Glastüren. Sie waren zugesperrt
Und heute stehe ich weinend vor meiner Kirche unüberwindbarem Eisentor
Heimat, deine Kirche, was hat sie nicht alles erlebt, schon gesehen
Die bemalten Kuppeln staunen bestimmt über diese wandelnde Zeit
Manche, die heute, sonn- und feiertags, in diese Kirche gehen
Haben vor Jahrzenten sie übersehen. Welch sich verändernde Glaubensfähigkeit
Heimat, deine Kirche blieb standhaft in ihrem Glauben, ihrer Menschlichkeit
Sie nimmt alle auf, beschützt und tröstet. Sie schenkt jedem Frieden, stillen Glauben
Heimat, deine Kirche ein Mahnmal unserer Ahnen, ein Daheim für alle, zu jeder Zeit
Wer eintritt, darf hoffen, lieben, beten, schenken, an das Gute im Menschen glauben
Heimat, deine Kirche, wo ich getauft, vor dem Traualtar, welch ewige Erinnerung
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
19.08.2004
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