Foto:©Elisabeth Anton
Zuhause daheim
Zuhause daheim sein, das kann nicht jeder verstehen
Weil nicht jedem der Weg einer Aussiedlung gegeben
Was kann der Mensch nicht seltsame Wege gehen
Manchmal erstaunend, wie viele Wege in nur einem Leben
Dass der Mensch die Geschichte bestimmt, will manch einer nicht hören
Und doch sind es die Menschen, die erfinden und erbauen
Die Menschen sind´s, die ergründen und zerstören
Wenn sie gefühlsarm Richtung Ruhm und Erfolg schauen
Zuhause daheim ist man oft nur für kurze Zeit
Man kommt wieder, erkennt manche Gassen nicht
Andere Menschen, andere Gepflogenheit
Die Seele weint, die Träne berührt Schatten und Licht
Und doch lebe ich „zuhause daheim“, gehe durch die Gassen
Menschen, die mir begegnen, wecken manch Erinnerung
Da noch ein Haus wie damals. So endlos gerade, diese breiten, alten Gassen
Da noch eine alte Frau, ein Greis, in glückseliger Erinnerung
Wir blättern gemeinsam in der Zeit, erzählen von manch altem Brauch
Wir drehen die Zeit um Stunden, Jahre, Jahrzehnte zurück
Damals selchte man in fast jedem Haus. Aus dem Schornstein der Rauch
Erzählte von Wurst und Schinken, von Wärme, Kartenspiel und Lebensglück
Dort noch ein alter Hofbrunnen, da noch das uralte Gartentor
Viele Erinnerungen malen Bilder in meiner Seele tiefstem Atemzug
Hier noch das alte Haus. Ich stehe schweigend davor
Suche in meiner Erinnerung. Welch heimlicher Betrug
Vergessen, ich muss vergessen, keine Tränen will ich weinen
Doch die Erinnerungen kämpfen mit meinem Heimweh, meinem Herzen, mit mir
Hier sah ich die ersten Sonnenstrahlen scheinen
Hier lernte ich „Danke!“ und „Bitte!“ sagen. Daheim, paradiesisches Blumenrevier
Mein Elternhaus, die Fenster alle noch aus der damaligen Zeit
Der Rauchfang kennt nicht mehr der Garben Wärme, das lodernde Flammenmeer
Ich stehe weinend davor, lebe Erinnerungsstunden glücklicher Kindheit
Hier einst zuhause. Erinnerungen, ohne euch gäbe es mein Elternhaus nicht mehr
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
19.08.2004
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