Mittwoch, 13. Dezember 2023

Heiligabend allein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton 

 

Heiligabend allein                      

 

Weihnachten steht vor der Tür

Häuser leuchten im Schein der Lichter

Reges Treiben füllt die Gassen

Geschenke zusammengetragen unter dem Christbaum

Jeder rennt Heiligabend entgegen

Ohne, an jene zu denken, die einsam, allein

Ob in den Heimen für Menschen mit Behinderung, ob Armut, ob Pflegeheim

Überall einsame Menschenseelen, in ihren Wohnungen, Häuser

Heiligabend! Die Einsamen schweigen vor sich hin

In Gedanken an Zeiten, an damals

Wo sie noch selbst fähig, Heiligabend andere zu beschenken

Vor ihr, auf dem Tisch abgestellt

Schaut eine Mutter auf ihr Weihnachtsgeschenk

Schon gestern ihr gebracht

Weil ihre Kinder sich Weihnachten ohne Stress wünschen

Sie sieht vor ihren Augen

Kindheit, Jugendjahre ihrer Kinderschaar

Sie lässt jedes Gesicht vor ihren Augen vorbeiziehen

Mit jedem Gesicht streichelt sie je eine Träne aus ihren Augen

Flüstert noch ihre letzten Worte, mit allerletzter Kraft

„Wozu noch leben, wenn ihr nicht wisst

Dass mein Weihnachtsgeschenk die Zeit mit euch.“

Dann, der letzte Atemzug

Bevor die Ewigkeit, „Mutter“, am Heiligabend, sanft in ihre Umarmung genommen

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                23.08.2015

 

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