Foto:©Elisabeth Anton
„Diese Straße“, „dieses Gebäude“, ich will sie nie mehr sehen, nie mehr
In meiner Heimat war ich
Weit über hundertdreißigmal
B-dul L. S., unvergesslich
Sah ich nie mehr, bis heute eine Qual
Kein einziges Mal, nie
War ich, seit Jahrzehnten, mit unserem Wagen
In dieser Stadt, deren Securitate so voller Ironie
Mich bedrohte, beobachtete, gequält mit „Überzeugungsfragen“
Nie, in all den vielen Jahrzehnten nicht
Fuhr ich mit unserem Auto in diese Stadt
Nie mehr dorthin, nicht mal in die Nähe, nie mehr in Sicht
Diese Passbehörde, „Securitate-Bastion“, wo T. doch eine schöne Stadt
Ein einziges Mal sind wir durchgefahren
Mit unserem Auto, nicht allein, auf der Fahrt Richtung Karpatenbogen
Die Fahrt durch diese Stadt, Erinnerungen an Gefahren
Durchwühlten mich zutiefst, nicht gelogen
Das war ein Gefühl, das hätte ich nie gedacht
Dass all „diese Erinnerungen“ mich so sehr erdrücken, durchwühlen
Bis heute habe ich über dieses Kapitel noch nie gelacht
Versteinertes Gesicht, erstickendes Atmen kann ich fühlen
Dieser Novembertag, 1979, ich vergesse ihn nie
Aus Bukarest in Temeswar angekommen
Diese Drohungen am Bahnsteig, diese sadistische Stimme, ich vergesse nie
Die Angst um mein Kind. Verzweiflung mich in ihre Arme genommen
Ja, in dieser Straße, B-dul L. S., in Temeswar
Da war ich seit Passabholung, 1980, nie mehr
Was habe ich dort geredet, gebettelt, „Audienta“ Jahr für Jahr
„Diese Straße“, „dieses Gebäude“, ich will sie nie mehr sehen, nie mehr
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
26.02.2014
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