Freitag, 2. August 2024

Mein Heimweh kennt keine schmerzfreie Zeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Mein Heimweh kennt keine schmerzfreie Zeit                                      

Hatzfeld, ich vermisse deine Heimatwelt

 

Sommerzeit. Meine Gedanken sind weit

Sie wälzen meine Erinnerungen, grüßen meine Heimat Hatzfeld

Mein Heimweh kennt keine schmerzfreie Zeit

Mein Herz weint. Sie steht Kopf, meine Seelenwelt

 

Mit nur einem Male, plötzlich, ist alles dahin

Jahrzehnte geschuftet, gespart, uns auf Herbst gefreut

Und nun? Mein Leben vermisst Glück, Traum und Sinn

Und fragt nicht, ob ich jemals was bereut

 

Bereut? Nein, bereut habe ich nie, auch nicht betend vor dem Wegkreuz zu knien

Ich bin für alles, was ich je erlebt, dankbar, sehr dankbar

Ich durfte sie hören, sehen, spüren, des Lebens, der Jahreszeiten Symphonien

Wenn mein Herz „Zuhause“ spürt, lohnen sich Augenblicke und das Jahr

 

Heimat, ich vermisse deine Gassen, der Nachbarn Menschlichkeit

Ich vermisse die Schönheit deiner Erde, der Häuser eigenes Gesicht

Ich sehne mich nach dem Glück heimatlicher Geborgenheit

Bereuen, nein, ich bereue nicht

 

Keiner weiß, ob dieser oder jener Weg richtig

Hinterher, jedem von uns, die Erfahrung schon gezeigt

Was im Leben wirklich zählt, was nebensächlich, was wichtig

Mein Heimweh sich in Ehrfurcht vor jeder Erinnerung verneigt

 

Heimat, wortlos gehe ich durch die Gassen, zu meinem Elternhaus

Bilder reihen sich zu einem Weltbild. Wie schön du bist, mein Hatzfeld

Heimweh spüren, das tut weh. Ich stehe schweigend vor meinem Elternhaus

Meine Tränen fallen aufs Pflaster, Gras, Blumenkelche. Es winkt das Feld

 

Es winkt mir zu, mit Klatschmohn und seinen Wildpflanzen

Die uralten Bäume, längst verstummt, schweigen am Wegrand

Meine Tränen begießen die Blumen. Libellen wollen tanzen

Heimat, „unseren Erinnerungen“ reiche ich eben die Hand

 

Vergangene Jahrzehnte, vergangene Zeit, vergangene Stunden

Gelebt, gespürt, im Schoße heimatlicher Geborgenheit

Hatzfeld, du weißt, sie werden immer bluten, diese meine Seelenwunden

Ich danke dir, voller Ehrfurcht, für den Reichtum gemeinsam gelebter Zeit

 

Mein Heimweh, mein Heimweh kennt keine schmerzfreie Zeit

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                   17.07.2024

 

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