Foto:©Elisabeth Anton
Es ist bitterschwer, wenn man allein
Wenn Alzheimer dein Schicksal
Es ist so schwer, immer allein zu sein
Immer alles geben, alles tun, damit beide glücklich
Das ist der Schmerz, dass ich immer allein
Dass keiner sehen will, wie „seine Stunden“ so vergänglich
Es ist so hart, so schwer, vor ihm nie zu weinen
Ihm nicht zu zeigen, wie groß mein Schmerz
Ich muss fröhlich sein, die Sonne muss für beide scheinen
Auch wenn es traurig und heimlich zerbricht, mein Herz
Niemals, niemals darf ich diesen Schmerz zeigen
Niemals, niemals darf ich weinen, dass sie mich sehen
Ich will mich, voller Dank, vor dem Leben verneigen
Dass wir noch alle drei fähig, durch Natur und Alltag zu gehen
Wir können reden, sehen, spazieren gehen
Wir hören der Vögel Lieder, wie sie zwitschernd trillern in den Baumkronen
Wir, wir können aufrecht vor Gottes Altar stehen
Ich bin dankbar, dass wir auf dieser Erde noch wohnen
Schwer, schwer ist es, wahrscheinlich nur für mich
Weil ich meine Kräfte, meine Zeit, für beide teilen muss
Doch ich weiß, der Himmel lässt mich nicht im Stich
Begleitet meinen Schmerz, schenkt mir Kraft, Hoffnung, Tränen bis zum Schluss
Ich vertraue auf des Himmels Allmacht
Ich weiß, der Herrgott lässt mich nie ganz allein
Auch wenn er mich mit diesem grenzenlosen Schmerz bedacht
Wird seine Hand, immer, mich beschützend, bei mir sein
Der Schmerz so tief, so allmächtig, so erstickend schwer
Meine Tränen darf ich nicht mal zeigen
Oft, oft schaue ich hoch zum Wolkenmeer
Bete, in aller Ehrfurcht dankend, vor jeder Stunde mich zu verneigen
Meine Schicksale halten mich fest an der Hand
Meine Liebe gehört meinem Kind, meinem Mann
Erinnerungen male ich manchmal in den Sand
Es gibt niemals die Worte, dass ich nicht kann
Es muss weitergehen auf dieser „unserer Straße“ des Lebens
Auch wenn es weh tut, wenn der Weg schwer, so allein ihn zu begehen
Ich tue alles. Radegunde und Helmuth sind die Sonne, das Licht meines Lebens
Es ist nur so schwer, allein zu weinen, allein mit diesem Schmerz weiterzugehen
Ich bete, täglich, um Kraft und Hoffnung
Dass meine Liebe fähig, die Beiden durchs Glück zu tragen
Dass beide glücklich in meiner Nähe, in meiner Umarmung
Und, dass ich sie mir nicht mehr stelle, diese grausamen Fragen
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
02.03.2009
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