Foto:©Elisabeth Anton
Am Ende ist´s egal, wo geboren, ob ausgesiedelt, zugezogen, unerwünscht oder vertrieben
Meine Gedanken sind auf ihrer Reise
Sie schauen über Heimatfriedhof, stehen vor manchem Grabstein
Das Leben oft bunt, blass, mal laut, mal leise
Am Anfang die Geburt, am Ende stirbt jedes Sein
Friedhöfe, verteilt in der Welt
Wo Hatzfelder zur letzten Ruhe, in Frieden liegen
Heimat, Heimat war es mal, mein Hatzfeld
Heute, alles dahin. Erinnerungen sich in den Armen liegen
Dort ruhen unsere Urgroßeltern, seit ewigen Zeiten
Auch Großeltern, Kinder, wo der Tod sie mitgenommen
Hatzfeld, mein Heimweh schreit nach allen Seiten
Dich aufzuopfern, Heimat, habe ich Freiheit bekommen
Jetzt, in der Freiheit, darf ich vor dem zweiten Friedhof stehen
Dort, zuhause, da ruhen sie aus, ihre Grabsteine allein
In Erinnerung darf ich an all den Gräbern vorbeigehen
Hier, in der Freiheit, kann der Schmerz nicht größer sein
Ich stehe, mit betenden Händen vor einem stummen Grab
Meine Großeltern, meine Mutter, mein Mann, sie ruhen jetzt aus
Meine Tränen fallen tief, bis zu ihnen hinab
Sie ruhen in Frieden, ruhen nach langem, schwerem Leben aus
Zwei Friedhöfe, dort die allein gebliebenen Grabsteine
Urgroßeltern, Großeltern, Vater, Tante, Freunde, Nachbarn, alle dort allein geblieben
Hier, mein Friedhof in der Fremde. Ich bete, ich weine
Am Ende ist´s egal, wo geboren, ob ausgesiedelt, unerwünscht, zugezogen oder vertrieben
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
09.06.2025
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