Sonntag, 22. Juni 2025

Am Ende ist´s egal, wo geboren, ob ausgesiedelt, zugezogen, unerwünscht oder vertrieben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

 

Am Ende ist´s egal, wo geboren, ob ausgesiedelt, zugezogen, unerwünscht oder vertrieben

                                                         

Meine Gedanken sind auf ihrer Reise

Sie schauen über Heimatfriedhof, stehen vor manchem Grabstein

Das Leben oft bunt, blass, mal laut, mal leise

Am Anfang die Geburt, am Ende stirbt jedes Sein

 

Friedhöfe, verteilt in der Welt

Wo Hatzfelder zur letzten Ruhe, in Frieden liegen

Heimat, Heimat war es mal, mein Hatzfeld

Heute, alles dahin. Erinnerungen sich in den Armen liegen

 

Dort ruhen unsere Urgroßeltern, seit ewigen Zeiten

Auch Großeltern, Kinder, wo der Tod sie mitgenommen

Hatzfeld, mein Heimweh schreit nach allen Seiten

Dich aufzuopfern, Heimat, habe ich Freiheit bekommen

 

Jetzt, in der Freiheit, darf ich vor dem zweiten Friedhof stehen

Dort, zuhause, da ruhen sie aus, ihre Grabsteine allein

In Erinnerung darf ich an all den Gräbern vorbeigehen

Hier, in der Freiheit, kann der Schmerz nicht größer sein

 

Ich stehe, mit betenden Händen vor einem stummen Grab

Meine Großeltern, meine Mutter, mein Mann, sie ruhen jetzt aus

Meine Tränen fallen tief, bis zu ihnen hinab

Sie ruhen in Frieden, ruhen nach langem, schwerem Leben aus

 

Zwei Friedhöfe, dort die allein gebliebenen Grabsteine

Urgroßeltern, Großeltern, Vater, Tante, Freunde, Nachbarn, alle dort allein geblieben

Hier, mein Friedhof in der Fremde. Ich bete, ich weine

Am Ende ist´s egal, wo geboren, ob ausgesiedelt, unerwünscht, zugezogen oder vertrieben

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                   09.06.2025

 

 

 

 

 

 

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