Donnerstag, 27. Dezember 2018

Heimat leben - des Herzens, des Geistes reicher Wohlstand


















Heimat leben - des Herzens, des Geistes reicher Wohlstand        

In Gedanken bin ich daheim
Ich stehe auf der Kanalbrücke, schau hinaus
Weit übers Feld. Dort muss die Freiheit sein
Meine Gedanken von einst. Heute stumm, mein Elternhaus

Die Welt hat ihre Seiten verweht
Heimat, als ob dem Erdboden gleich
Alles verschneit, eisiger Hutwettwind weht
Heute weiß ich: Das alles macht reich

Heimat zu haben, zu spüren, zu leben
Das ist ein Reichtum, so unsagbar wertvoll
Was meine Heimat Hatzfeld mir gegeben
Dafür gibt es weder Preis, Pachtzins noch Zoll

Ich bin des Lebens, der Natur Vielfalt begegnet
Ich habe sie ausgekostet, die Reichtümer Heimat, Natur
Ich habe die Sonne umarmt, als es geregnet
Gelebt, der Liebe edelste Glücksspur

Ich habe die Wärme der Heimaterde gespürt
Die Blumen geliebt, die Bienen in den Akazienbaumkronen
Ich habe Leben, Augenblick, die Natur aller Jahreszeiten berührt
Ich durfte, geborgen und glücklich, daheim, im Elternhaus wohnen

Ich bin mit Tieren, Vieh, Blumen aufgewachsen. Stunde um Stunde
Lebte ich meiner Heimat umarmende Geborgenheit
Heimat wegen Freiheit verlassen müssen – welch tiefe Wunde
Die nie mehr heilte, bis heute, zu keiner Zeit

Gerne träume ich mich in diese Welt zurück
Wo einst das Glück auf seinem Thron zum Himmel geschaut
Die Zeit in meinem Hatzfeld – welch unbezahlbares Glück
Wo Traum und Zufriedensein sich ihr eigenes Schloss gebaut´

Das Leben, es spielte mitten in der Natur
Der Mensch übersah seine Nachbarn nicht
Das Leben in meiner Heimat, welch edle Erinnerungsschnur
Es scheint schon fast ausgelöscht, das letzte Licht

Hatzfeld, du meine Heimat, es tut mir so leid
Dass das Rad der Geschichte von Menschenhand so gedreht
Heimat, sie war so eigenartig schön, bei dir die Zeit
Bis irgendwann nur noch der Wind „Völkerwanderung“ alles verweht

Nie, nie hätte ich jemals gedacht
Dass „frei zu sein“, der Weg in die Heimatlosigkeit
Für diese „Stacheldrahtgrenzen – Freiheit“ kämpfte ich mit aller Macht
Um fern meiner Heimat zu wohnen, wo sie atmet, die Freiheit

Nur Heimat, Heimat konnte ich nicht finden
Da, wo die Welt zu viel von ihrer Herzensgüte verloren
Glück gelebter Heimatstunden mich heute noch an Hatzfeld binden
Ich bin zuhause, daheim, da wo ich einst geboren

Hatzfeld, du wirst immer meine Heimat sein, bleiben
Freiheit und Wohlstand ersetzen dich nicht
Ich hasse dieser Völkerwanderungen organisiertes Treiben
Wer ohne Heimat, der lebt ohne ihr besonderes Licht

Der Mensch, er braucht seine Heimat wie der Vogel sein Nest
Wie das Kind seiner Mutter spürbares Geborgensein
Was waren sie, die Jahrzehnte in meinem Hatzfeld, ein Seelenfest
Ich fühlte mich geborgen, zuhause, daheim

Nicht Landesgrenzen-Stacheldraht, nicht ersehnte Freiheit
Bestimmten mein Glück in dieser heimatlichen Welt
Es waren die Menschen, Muttersprache, Natur, des Brauchtums reiche Schönheit
Es war der Seele, des Herzens Wohlstand, daheim zu sein, in meinem Hatzfeld

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
          15.02.2013

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„Liebe und Glück“, buchstabiert

                    Foto:©Elisabeth Anton   „Liebe und Glück“, buchstabiert                                                              ...