Dienstag, 29. Januar 2019

Heimat ausgelöscht, in aller Stille...






















Heimat ausgelöscht, in aller Stille… 




Goldgelb grüßt der Ährenteppich

Der Wind wiegt ihn im Sonnenlicht

Heimat, mein Hatzfeld, dass du vergänglich

Daran, daran dachte ich im Traume nicht



Verschwunden deine Menschen, Blumengärten

Verschwunden die Bank vor dem Haus

Seit die Mächtigen fremde Geschichtsbücher entleerten

Heimat ausgelöscht, so still, so traurig – ohne Fragen, ohne Applaus



Kein Hahnenkrähen mehr am Morgen

Kein Taubengurren vom Schweinestalldach

Kein Hundegebell mehr, keine Hühner ohne Sorgen

Kein Gänseschnattern mehr macht mich wach



Keine spielenden Kinder springen fröhlich durch den Garten

Einen Blumenstrauß pflückend, für ihre Lehrerin

Am artesischen Brunnen keine Nachbarn zum Plausch warten

Alles ausgelöscht, verloren der Heimat Wert und Sinn



Vom Wegrand winkt kein Klatschmohn

Keiner sammelt mehr Kamille auf der Hutwett, mit dem alten Kamm

Keiner weint mehr um den gefallenen Vater, Sohn

Grabsteine mit verblassten Namen. Es grast noch das einsame Lamm



Diese Mächtigen unserer Welt

Skrupellos alles ausgelöscht - ob Sprache, ob Heimat

Es gibt dich nicht mehr, „mein Hatzfeld“

Manchmal, die Geschichte auch verheerende Seiten hat…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

          08.07.2017




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