Abendwind meiner Heimat…
So gerne lauschte ich meiner Heimat Abendwind
Wenn er wortlos in den Akazien mir sein Leid
geklagt
Schon damals, vor vielen Jahren, als ich noch
ein Kind
Habe ich dem Wind zugehört, ihn oft gefragt
Sag mir, wo wohnt die Freiheit
Sag mir, wo ist die Liebe zuhause
Wer dreht an der Uhr unserer Zeit
Warum macht das Glück auch Pause
Warum sind die Libellen so wunderschön
Warum will man den Maulwurf nicht haben
Warum müssen geliebte Menschen so früh gehn´
Warum schenkt die Natur uns all ihre Gaben
Warum ist „Heimat“ nur im Herzen zu finden
Warum wiegt es sich wie im Tanz, das
Weizenfeld
Warum muss man das Spinnennetz am Pfosten nie
festbinden
Warum, bei manch einem, die Wahrheit nicht
zählt
Warum duften Rosen, das Veilchen, der Flieder
Wer schenkt uns die Farbenpracht im Garten
Warum kommen die Schwalben in jedem Jahr
wieder
Warum weiß ein Küken, wie lange muss es warten
Bis es sie aufpicken darf, seine Eierschale
Woher weiß die Glucke genau, dass ein Junges
fehlt
Woher kommen Blitz und Donner, mit einem Male
Wer weiß es, wer unsere Jahre bestimmt, sie
zählt
So oft ihm gelauscht, dem heimatlichen
Abendwind
Wenn er seine Melodie durch die Baumkronen
geschickt
So viele Fragen ihm gestellt, schon als Kind
Wenn ich Stern um Stern vom Himmelszelt, nur
für ihn, gepflückt…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
26.05.2019
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