Mittwoch, 29. Mai 2019

Und immer das Taschentuch

















Und immer das Taschentuch               





Noch ein Kind, es tropft die Nase

Großmutter hält ihr Taschentuch hin

Drüben im Klee, da hoppelt der Hase

Im Leben hat, immer, alles seinen Sinn



Ob Kindergarten, Schule, Berufs- oder Arbeitszeit

Ein Taschentuch war immer dabei – gebügelt fein

Das ganze Jahr, zu jeder Tages- und Jahreszeit

Trug man ein Taschentuch bei sich – ob alt, ob klein



Dann ward´ das Mädchen zur Braut

Ob noch zuhaue, ob in der Kirche vor dem Altar

Tränen weggewischt, bewundert die Braut

Dafür gesorgt, dass immer ein Taschentuch dabei war



Ob verschnupft, ob Tränen der Freude oder Traurigkeit

Ein Taschentuch stets immer vorhanden

Das Taschentuch – des Alltags Selbstverständlichkeit

Ob du der Ebene Weite bewundert, ob die Wunder in den Anden



Ob Mutterglück, ob Hochzeit, Taufe, ob Beerdigung

Ob eine Blase am Fuß, ob irgendwo eine Wunde

Das Taschentuch war immer vorhanden, zur Beruhigung

Egal wie viel Uhr er geschlagen, des Zeigers Stunde



Ein Taschentuch, des Lebens ständiger Begleiter

Ob Kind, ob Greis, Frau, Mann, ob jung, ob alt

Selbst da oben, weit oben der Sternenreiter

Winkt mit dem Taschentuch, wenn der Wind ihn umarmt, den Wald



Ein Taschentuch für werktags, das Spitzentaschentuch am Sonntag

Mal für Tränen voller Glück, mal für Traurigkeit

Es ging nie darum, ob man das Taschentuch mag

Weil es immer und für alle Zeiten unseres Alltags Selbstverständlichkeit



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                25.05.2019




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