Und immer das Taschentuch
Noch ein Kind, es tropft die Nase
Großmutter hält ihr Taschentuch hin
Drüben im Klee, da hoppelt der Hase
Im Leben hat, immer, alles seinen Sinn
Ob Kindergarten, Schule, Berufs- oder
Arbeitszeit
Ein Taschentuch war immer dabei – gebügelt
fein
Das ganze Jahr, zu jeder Tages- und
Jahreszeit
Trug man ein Taschentuch bei sich – ob alt,
ob klein
Dann ward´ das Mädchen zur Braut
Ob noch zuhaue, ob in der Kirche vor dem Altar
Tränen weggewischt, bewundert die Braut
Dafür gesorgt, dass immer ein Taschentuch
dabei war
Ob verschnupft, ob Tränen der Freude oder Traurigkeit
Ein Taschentuch stets immer vorhanden
Das Taschentuch – des Alltags
Selbstverständlichkeit
Ob du der Ebene Weite bewundert, ob die
Wunder in den Anden
Ob Mutterglück, ob Hochzeit, Taufe, ob
Beerdigung
Ob eine Blase am Fuß, ob irgendwo eine Wunde
Das Taschentuch war immer vorhanden, zur Beruhigung
Egal wie viel Uhr er geschlagen, des Zeigers
Stunde
Ein Taschentuch, des Lebens ständiger Begleiter
Ob Kind, ob Greis, Frau, Mann, ob jung, ob
alt
Selbst da oben, weit oben der Sternenreiter
Winkt mit dem Taschentuch, wenn der Wind ihn
umarmt, den Wald
Ein Taschentuch für werktags, das Spitzentaschentuch
am Sonntag
Mal für Tränen voller Glück, mal für
Traurigkeit
Es ging nie darum, ob man das Taschentuch mag
Weil es immer und für alle Zeiten unseres
Alltags Selbstverständlichkeit
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
25.05.2019
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