Dienstag, 28. Mai 2019

Wenn nur noch Heimweh bleibt


 




 Wenn nur noch Heimweh bleibt                      





Langsam küssen sie die Erde, die Schneeflocken

Und hüllen die Welt in ein Zauberkleid

Hie und da noch Vogelstimmen locken

Auf den Frühling hoffend - er scheint noch weit



Meine Gedanken, von Heimweh getragen

Sind auf dem Weg nach Daheim, nach Hatzfeld

Manchmal verstummen sie, meine gestellten Fragen

Ich schließe die Augen, sehe das verschneite Feld



Alles zugeschneit, wundervoller Winterzauber zu sehen

Hühner hüpfen über den Schnee, der Schweinestall leer

Ich versuche, den Weg mancher Erinnerung zu gehen

Merke, es fehlen Blätter, manche Seiten gibt es nicht mehr



Die Selcher, auf manchem Dachboden, sie schweigen

Wissen gar nicht mehr, wofür sie einst entstanden

Sitten, Bräuche, Menschenschicksale, eine Stadt sich verneigen

Vor dem Lauf der Geschichte. So vieles nicht mehr vorhanden



Die Gassen so leer, Häuser mit fremden Farben bemalt

Alles so ungewohnt, kaum ein bekanntes Gesicht zu sehen

Heimat, du hast den bittersten Preis der Geschichte bezahlt

Seit die Grenzen offen, glaubten Menschen in Freiheit zu gehen



Freiheit heißt nicht Heimat, nur ein wertvolles, besonderes Glück

Freiheit ist nur eines Landes „grenzenloser Zustand“

Freiheit gibt dir deine Heimat niemals zurück

Oft reicht dir, in Freiheit, kaum einer seine Hand



Alle, fast alle, strömten sie in Richtung Freiheit, freie Welt

Ohne viel zu überlegen, was am Ende wirklich bleibt

Dich erbaut, gekrönt, in der Blüte enthauptet, du mein Hatzfeld

So ist es, wenn Freiheit das Ziel, und am Ende nur Heimweh bleibt…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

          09.02.2009
























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