Wenn nur noch Heimweh bleibt
Langsam küssen sie
die Erde, die Schneeflocken
Und hüllen die Welt
in ein Zauberkleid
Hie und da noch
Vogelstimmen locken
Auf den Frühling
hoffend - er scheint noch weit
Meine Gedanken, von
Heimweh getragen
Sind auf dem Weg nach
Daheim, nach Hatzfeld
Manchmal verstummen
sie, meine gestellten Fragen
Ich schließe die
Augen, sehe das verschneite Feld
Alles zugeschneit,
wundervoller Winterzauber zu sehen
Hühner hüpfen über
den Schnee, der Schweinestall leer
Ich versuche, den
Weg mancher Erinnerung zu gehen
Merke, es fehlen Blätter,
manche Seiten gibt es nicht mehr
Die Selcher, auf
manchem Dachboden, sie schweigen
Wissen gar nicht
mehr, wofür sie einst entstanden
Sitten, Bräuche,
Menschenschicksale, eine Stadt sich verneigen
Vor dem Lauf der
Geschichte. So vieles nicht mehr vorhanden
Die Gassen so leer,
Häuser mit fremden Farben bemalt
Alles so ungewohnt,
kaum ein bekanntes Gesicht zu sehen
Heimat, du hast den
bittersten Preis der Geschichte bezahlt
Seit die Grenzen
offen, glaubten Menschen in Freiheit zu gehen
Freiheit heißt nicht
Heimat, nur ein wertvolles, besonderes Glück
Freiheit ist nur
eines Landes „grenzenloser Zustand“
Freiheit gibt dir
deine Heimat niemals zurück
Oft reicht dir, in Freiheit,
kaum einer seine Hand
Alle, fast alle, strömten
sie in Richtung Freiheit, freie Welt
Ohne viel zu
überlegen, was am Ende wirklich bleibt
Dich erbaut, gekrönt,
in der Blüte enthauptet, du mein Hatzfeld
So ist es, wenn Freiheit
das Ziel, und am Ende nur Heimweh bleibt…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
09.02.2009
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