Dienstag, 4. Juni 2019

Herzlos, diese Mächtigen ohne Gewissen...


















 Herzlos, diese Mächtigen ohne Gewissen…                                              

        Erinnerungen an die BOHN-Ziegelei





Am Ortsschild, im Norden der Stadt, wie taumelnd schaue ich vorbei

Diese zertrümmerte gläserne Ruine Erinnerungen und Tränen mir entlockt

Hier stand sie einst, weltbekannt, die Hatzfelder Bohn-Ziegelei

Ruinen mit Gras überwachsen. Hie und da ein einsamer Feldhase hockt



Grashalme wuchern über Eisendrähte, eingeschlagene Fensterscheiben, Ziegelstein

Da, wo einst der Stolz vieler Hatzfelder, für Arbeit war gesorgt und Brot

Eine Ruine ohnegleichen. Wie grausam können die Machtgierigen sein

Wenn sie zusehen, dass Ruinen geboren werden, dass Erinnerungen in Not



Ein Bild voller Grauen und Angst lässt mich traurig und sprachlos sein

Weil keiner dazu fähig war, unserer Ahnen Werk in Würde und Achtung zu erhalten

Vieler Menschen Wege führten in diese Fabrik. Keiner musste hungrig sein

Schicksal, sind es die herzlosen Menschen oder deren Machtgewalten



Ich bleibe stehen, schau zu diesen Ruinen hin. Herzzerbrechendes Trauerspiel

Was haben die Menschen nicht alles schon - in ihrer Herzlosigkeit - vollbracht

Jahrzehntelang wurde hier das tägliche Brot verdient. Jeder hatte ein klares Ziel

Heute? Heute hat nicht mal mehr einer das letzte Licht an der Kantinentür ausgemacht



Das einstige Licht dieser Ziegelfabrik leuchtet weit über Wolkenmeer, Sternenschein

Eine Ruine lebt von den Erinnerungen aus ihrer guten alten Zeit

Nicht die Geschichte war es. Was können eiskalte Menschen so erbärmlich arm sein

Die Ziegelfabrik Opfer von Menschen, deren Herz ohne Ahnung, nur voller Gewissenlosigkeit…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

            11.06.2005



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