Montag, 3. Juni 2019

Nicht die Pflicht des Herzens, die Stille der Einsamkeit macht alles so schwer




















Nicht die Pflicht des Herzens, die Stille der Einsamkeit macht alles so schwer


    Wenn Alzheimer zum Schicksal wird

           

Schwer, schwer ist nicht die Alltagspflicht

Egal ob Pflege, Hege, Umarmung, die Zeit

An den Pflichten, an ihnen man nicht zerbricht

Nur an der Stille, am Schmerz dieser Krankheit



Hilfe, Hilfe braucht hier die traurige Seele

Dein Herz, wenn Gedanken nah der Verzweiflung

Wenn die Kräfte zu Ende, Gebet und Tränen ich wähle

Ich bete um Kraft, um Kraft und Hoffnung



Es ist sehr schwer, ganz allein dazustehen

Mit allen Sorgen, Erledigungen, die schwierig sich gestalten

Manchmal wünsche ich mir, allein durch den Wald zu gehen

Sie zu spüren, mich einzuhüllen, in der Natur Zaubergewalten



Allein, ganz allein mit zwei Schicksalen zugleich

Das ist so schwer, so abgrundtief traurig für mich

Dennoch, beide machen meinen Alltag schön und reich

Zeigen mir, dass Familie nicht für jeden wie selbstverständlich



Durch ihre Liebe, durch ihre Hilfebedürftigkeit

Haben sie das Blatt der Tatsachen klar auf den Tisch gebracht

Familie? Schwer, wenn sie dominiert, die Scheinheiligkeit

Welch Dank, dass meine Schicksale mich mit Glück bedacht



Schwer ist es, über Jahre nicht zu reden

Immer allein mit meiner Schicksale Hilflosigkeit

Dennoch, sie schenken mir beide ihres Herzens Garten Eden

Sie brauchen meine Liebe, Kraft, Umarmung, all meine Zeit



Sie schenken mir Liebe, wenn es ihnen möglich

Sie wissen nicht, wie schwer sie ist, meine Traurigkeit

Nicht die Alltagspflichten machen mich so zerbrechlich

Sondern die Stille, mit niemandem zu reden, diese Einsamkeit



Da draußen, Familientragik in herzloser Scheinheiligkeit

Wenn sie weder sehen wollen noch verstehen

Wie schwer dieser Weg, wie grausam diese Einsamkeit

Ich muss stark sein, ich muss diesen Weg weitergehen



Es schlägt mein Puls, es schmerzt meine Seele

Es ist so schwer, dies alles ganz allein zu tragen

Wenn ich kraftlos, das Gebet, den Traum in die Natur ich wähle

Und weine: Stelle sie nicht mehr, diese antwortlosen Fragen…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

       08.02.2009

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