Mittwoch, 26. Juni 2019

Nur der Heimatwind, nur er ist noch geblieben


















Nur der Heimatwind, nur er ist noch geblieben                  





Der Abend hüllt das Dorf langsam ein

In eine Stille, so sanft, voller Vertrautheit

Der Wind wundert sich, dass er wieder allein

Allein geblieben, seit alle gegangen – mit der Zeit



Ausgewandert sind sie, die Dörfer leer

Keine Bank steht mehr vor dem Haus

In den Kirchen keine Feste, keine Prozession mehr

Das Rad der Geschichte stellte „Heimat“ auf „Aus!“



Keiner öffnet es mehr, das große Tor

Damit Braut und Bräutigam zur Kirche gehen

Die Vögel zwitschern nicht mehr im Chor

Am Brunnen, keiner mehr zu sehen



Nur der Heimatwind, er ist geblieben

Weht stumm und traurig an den Häusern vorbei

So oft hat man Völker, Stämme vertrieben

Dem Geschichtsschreiber, dem ist das einerlei



Kein Plausch mehr über den Gartenzaun

Kein Kirchweihfest, kein „Brotsack-Ball“ mehr

Heimatjahre, welch wundervoll gelebter Traum

Nun sind Häuser, ganze Dörfer, Städte, leer



Die Menschen trafen eine Entscheidung

Weil es nur einen Weg, damals, Freiheit zu leben

Heute, überall nur noch schweigende Erinnerung

Und Schmerz, dass es Heimat nie mehr wird geben



Keine Dorfmusikkapelle mehr, kein Traubenball

Keine Prozession, die Kirchen fast leer

Alles, alles nur noch ein Dokumentationsfall

Wo einst Heimat gelebt, voller Dank und Ehr´



Jahre voller Glück und Heimatgeborgenheit

Ich erinnere mich daran, seit ich ein Kind

Heute, als ob sie stehengeblieben, die Zeit

Er allein weht noch durch die Gassen, der Heimatwind…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

          24.06.2019  


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