Foto:©Elisabeth Anton
Nur noch zwei Pferdehalfter…
Heimaterinnerungen
Die Futterkrippe an der Wand schweigt
Reste von Heu schmiegen sich ans schräge Gitter
Die Schwalbennester sind alle leer
Der Stall weint in seiner Einsamkeit
Keine Kühe stehen mehr hinter der Stalltür
Keine Pferde mehr vor der leeren Krippe
Keine Hühner mehr auf der Suche nach einem Korn
Zum letzten Mal hat man das Licht ausgemacht
Die Tiere verschwunden, mit der Zeit
Die Schwalben erkannten ihren Stall nicht mehr
Alles so stumm, diese schweigende Stille schmerzt
Irgendwann, irgendwann war der Stall dann ganz leer
Sie sind alle, alle sind sie gegangen
Weil alle Opfer der Zeit, der Geschichte
Die Strohbälle weinen in zitterndem Schweigen
Kein Wiehern, keine Schwalben, keine Sperlinge mehr
Nur, hinter der oberen Stalltür aus Holz
Am uralten Eisennagel an der Wand
Hängen sie noch, die beiden Pferdehalfter
Verlassen, vergessen, im wortlosen Takt der Vergänglichkeit
©Elisabeth Anton, Speyer /
Hatzfeld
21.07.2019
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