Dienstag, 23. Juli 2019

Nur noch zwei Pferdehalfter...


















 Foto:©Elisabeth Anton



Nur noch zwei Pferdehalfter…             

    Heimaterinnerungen





Die Futterkrippe an der Wand schweigt

Reste von Heu schmiegen sich ans schräge Gitter



Die Schwalbennester sind alle leer

Der Stall weint in seiner Einsamkeit



Keine Kühe stehen mehr hinter der Stalltür

Keine Pferde mehr vor der leeren Krippe



Keine Hühner mehr auf der Suche nach einem Korn

Zum letzten Mal hat man das Licht ausgemacht



Die Tiere verschwunden, mit der Zeit

Die Schwalben erkannten ihren Stall nicht mehr



Alles so stumm, diese schweigende Stille schmerzt

Irgendwann, irgendwann war der Stall dann ganz leer



Sie sind alle, alle sind sie gegangen

Weil alle Opfer der Zeit, der Geschichte



Die Strohbälle weinen in zitterndem Schweigen

Kein Wiehern, keine Schwalben, keine Sperlinge mehr



Nur, hinter der oberen Stalltür aus Holz

Am uralten Eisennagel an der Wand



Hängen sie noch, die beiden Pferdehalfter

Verlassen, vergessen, im wortlosen Takt der Vergänglichkeit



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

              21.07.2019

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