Mittwoch, 25. September 2019

Hatzfeld, dein letztes Kapitel
















 Foto:©Elisabeth Anton




Hatzfeld, dein letztes Kapitel                                       

Heimat, auf dem Siegel deines Deutschtums zu lesen: „Aussiedlung“





Heimat, ich atme deinen zarten Fliederduft

Wie damals. Welch Frühlingsgefühl

Weit entfernt, fern von jeder Diktatur-Kluft

Dieser Alltag. Welch sich auseinanderdividierendes Gewühl



Dort, fern von meiner Heimatnatur

Obwohl von Stacheldraht umrahmt das Land

Tobte sie, diese sadistische Diktatur

Landsleute - sie reichten Brauchtum und Sprache ihre Hand



Ich lebte, genau wie die Menschen meiner Heimat

Den Alltag, den uns Eltern, Großeltern beigebracht

In Ehrfurcht vor Menschen, Leben, Natur - egal was einer hat

Heimatwelt zu leben. Daran hat man immer gedacht


Die ehrwürdige Welt meiner Landsleute

Diese fleißigen, ehrlichen Menschen, mit Herz und Verstand

„Die Heuchler von damals“, die heucheln auch noch heute

Sie wechselten, oft in aller Stille, nur das Land



Die Wenigen, die treu ergeben damals – Partei und Staat

Um nur die eigenen Vorteile zu genießen

Die, an Heuchelei gewöhnt, ob in der Fremde, ob in der Heimat

Doppelgesicht, welch Charakterabschaum! Natur wird sprießen



Heimat, ich danke dir für alles, ich ziehe meinen Hut

Vor deiner Landsleute Kraft, ihre Sprache, Sitten zu bewahren

Sie bewiesen, Jahrhunderte, ihre Liebe zur Heimat, unerschütterlichen Mut

Ihre Sitten weiterzugeben von Generation zu Generation, trotz Gefahren



Diktatur, Herrschsucht – sie thronten über diesem Land

Doch die Menschen in Hatzfeld, sie lebten ihr reiches Deutschtum

Den edlen Werten des Lebens reichte man seine Hand

Hatzfeld, deine Menschen lebten Werte, Heimat als edles Heiligtum



Man war stolz auf Sprache, Fleiß, Ernte, Hof und Haus

Man trotzte, in aller Stille, dieser abartigen Diktatur

Brauchtum, Sprache, sie überlebten Jahrhunderte. Welch Applaus

Bis die Aussiedlung ihn geworfen, ihren Anker der auszulöschenden Spur



Nicht zu vergessen: Mehrere Generationen lebten friedlich in meiner Heimat

Auch in meiner Spenglgass – Menschen mit Namen, nicht mit Nation benannt

Hatzfeld, was warst du einst eine so großartig edle Stadt

Wie oft hast du, die vielen Tränen die Zeugen deiner Zeit genannt



Hatzfeld, du warst fähig, gewillt, uns zu zeigen

Wie wundervoll sie ist, deine heimatliche Geborgenheit

Auch wenn manche Heuchler sich vor Partei und Diktatur verneigen

Das entwürdigt niemals die Größe meiner Heimat, der Menschen Ehrlichkeit



Hatzfeld, deine Generationen haben dich aufgebaut

Mit ihrer Liebe zur Heimat, Fleiß und Aufopferung

Heute, mein Heimweh traurig zu dir, nach Hause schaut

Wo, auf deines Deutschtums letztem Siegel zu lesen: „Aussiedlung“



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                26.04.2014










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