Foto:©Elisabeth Anton
Hatzfeld,
dein letztes Kapitel
Heimat,
auf dem Siegel deines Deutschtums zu lesen: „Aussiedlung“
Heimat,
ich atme deinen zarten Fliederduft
Wie
damals. Welch Frühlingsgefühl
Weit
entfernt, fern von jeder Diktatur-Kluft
Dieser
Alltag. Welch sich auseinanderdividierendes Gewühl
Dort,
fern von meiner Heimatnatur
Obwohl
von Stacheldraht umrahmt das Land
Tobte
sie, diese sadistische Diktatur
Landsleute
- sie reichten Brauchtum und Sprache ihre Hand
Ich
lebte, genau wie die Menschen meiner Heimat
Den
Alltag, den uns Eltern, Großeltern beigebracht
In
Ehrfurcht vor Menschen, Leben, Natur - egal was einer hat
Heimatwelt
zu leben. Daran hat man immer gedacht
Die ehrwürdige Welt meiner Landsleute
Diese
fleißigen, ehrlichen Menschen, mit Herz und Verstand
„Die
Heuchler von damals“, die heucheln auch noch heute
Sie
wechselten, oft in aller Stille, nur das Land
Die
Wenigen, die treu ergeben damals – Partei und Staat
Um
nur die eigenen Vorteile zu genießen
Die, an Heuchelei gewöhnt, ob in der Fremde, ob in der Heimat
Doppelgesicht,
welch Charakterabschaum! Natur wird sprießen
Heimat,
ich danke dir für alles, ich ziehe meinen Hut
Vor
deiner Landsleute Kraft, ihre Sprache, Sitten zu bewahren
Sie
bewiesen, Jahrhunderte, ihre Liebe zur Heimat, unerschütterlichen Mut
Ihre
Sitten weiterzugeben von Generation zu Generation, trotz Gefahren
Diktatur,
Herrschsucht – sie thronten über diesem Land
Doch
die Menschen in Hatzfeld, sie lebten ihr reiches Deutschtum
Den
edlen Werten des Lebens reichte man seine Hand
Hatzfeld,
deine Menschen lebten Werte, Heimat als edles Heiligtum
Man
war stolz auf Sprache, Fleiß, Ernte, Hof und Haus
Man
trotzte, in aller Stille, dieser abartigen Diktatur
Brauchtum,
Sprache, sie überlebten Jahrhunderte. Welch Applaus
Bis
die Aussiedlung ihn geworfen, ihren Anker der auszulöschenden Spur
Nicht
zu vergessen: Mehrere Generationen lebten friedlich in meiner Heimat
Auch
in meiner Spenglgass – Menschen mit Namen, nicht mit Nation benannt
Hatzfeld,
was warst du einst eine so großartig edle Stadt
Wie
oft hast du, die vielen Tränen die Zeugen deiner Zeit genannt
Hatzfeld,
du warst fähig, gewillt, uns zu zeigen
Wie
wundervoll sie ist, deine heimatliche Geborgenheit
Auch
wenn manche Heuchler sich vor Partei und Diktatur verneigen
Das
entwürdigt niemals die Größe meiner Heimat, der Menschen Ehrlichkeit
Hatzfeld,
deine Generationen haben dich aufgebaut
Mit
ihrer Liebe zur Heimat, Fleiß und Aufopferung
Heute,
mein Heimweh traurig zu dir, nach Hause schaut
Wo,
auf deines Deutschtums letztem Siegel zu lesen: „Aussiedlung“
©Elisabeth Anton, Speyer /
Hatzfeld
26.04.2014
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