Foto:©Elisabeth Anton
Meine
Großeltern, wie weise sie waren
Der Morgen schiebt die Nacht beiseite
Der Tag will seine Macht zeigen
Finsternis gedrängt in unbekannte Weite
Der Bäume Wipfel sich sanft dem Wind neigen
Eisiger Wintertag strahlt mir entgegen
Eisblumen bemalen die Fensterscheiben
Kein Schlitten mehr zu hören. Des Himmels Segen
Hat alles mitgenommen, als es hieß „Gehen oder bleiben“
„Gehen“ wollte ich, weit in die Freiheit
Weil ich, damals, nicht geahnt
Dass Freiheit ohne Heimat eine schmerzvolle Zeit
Obwohl meine Großeltern mich oft ermahnt
„In der Heimat zu leben oder in der Freiheit ohne Heimat
Das ist ein Weg, nicht immer leicht zu gehen
Jeder von uns nur eine Heimat hat
Es ist nicht leicht, allein, in der Fremde zu stehen
Ob Freiheit da hilfreich kann sein
Oder Heimat hinter Stacheldraht die bessere Wahl
Das werden die Erfahrungen zeigen. Sie allein
Werden zeigen, ob Freiheit oder Heimatlosigkeit die größere
Qual.“
So sprachen meine Großeltern zu mir
Sie wollten den Weg mit mir gehen
Wollten mir nur Enttäuschungen ersparen, dass HIER
Die Freiheit zu finden, aber keine Hutwettwinde wehen
Wie weise sie waren, meine Großeltern, wie weise
Sie wussten: Freiheit ersetzt Heimat nie
Oft, oft schon weinte ich, heimlich leise
Weil ich sie vermisse, meiner Heimatjahre Gemäldesymphonie
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
07.01.2017
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