Montag, 30. Dezember 2019

Meine Großeltern, wie weise sie waren


















 Foto:©Elisabeth Anton



Meine Großeltern, wie weise sie waren                                                    





Der Morgen schiebt die Nacht beiseite

Der Tag will seine Macht zeigen

Finsternis gedrängt in unbekannte Weite

Der Bäume Wipfel sich sanft dem Wind neigen



Eisiger Wintertag strahlt mir entgegen

Eisblumen bemalen die Fensterscheiben

Kein Schlitten mehr zu hören. Des Himmels Segen

Hat alles mitgenommen, als es hieß „Gehen oder bleiben“



„Gehen“ wollte ich, weit in die Freiheit

Weil ich, damals, nicht geahnt

Dass Freiheit ohne Heimat eine schmerzvolle Zeit

Obwohl meine Großeltern mich oft ermahnt



„In der Heimat zu leben oder in der Freiheit ohne Heimat

Das ist ein Weg, nicht immer leicht zu gehen

Jeder von uns nur eine Heimat hat

Es ist nicht leicht, allein, in der Fremde zu stehen



Ob Freiheit da hilfreich kann sein

Oder Heimat hinter Stacheldraht die bessere Wahl

Das werden die Erfahrungen zeigen. Sie allein

Werden zeigen, ob Freiheit oder Heimatlosigkeit die größere Qual.“



So sprachen meine Großeltern zu mir

Sie wollten den Weg mit mir gehen

Wollten mir nur Enttäuschungen ersparen, dass HIER

Die Freiheit zu finden, aber keine Hutwettwinde wehen



Wie weise sie waren, meine Großeltern, wie weise

Sie wussten: Freiheit ersetzt Heimat nie

Oft, oft schon weinte ich, heimlich leise

Weil ich sie vermisse, meiner Heimatjahre Gemäldesymphonie



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  07.01.2017


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mensch, besinne dich, zerstöre dich nicht selbst

                  Foto:©Elisabeth Anton     Mensch, besinne dich, zerstöre dich nicht selbst                Der Sommer streut seine F...