Donnerstag, 12. März 2020

Alles, alles hat seine Zeit

















 Foto:©Elisabeth Anton


Alles, alles hat seine Zeit                      

In Gedanken in meiner Heimat





Meine Gedanken öffnen das Buch der Erinnerung

Ich blättere Seite um Seite, Jahrzehnt um Jahrzehnt

Überall Heimatglück, ewige Hoffnung

Freiheit zu leben. Heimatverlust, nur still erwähnt



Man wusste, wer irgendwann gehen wird

Musste auf Heimat, auf alles verzichten

Heute, keine Kamillen auf der Hutwett mehr, kein Hirt

Alles öd und leer. Was Menschen doch alles vernichten



Ganze Generationen, Fabriken, Häuser, Gassen

Wiesen, Felder, Bauwerke, Lebenstraum

Und dennoch, ich konnte, ich kann nie hassen

Für Hass, Neid, gab es, gibt es in meinem Leben keinen Raum



Aber, für Bänder voller Erinnerungen

Für Zeit, an Heimatjahrzehnte zu denken

Sie tun weh, viele mancher Erinnerungen

Wenn Menschen Schicksale Unschuldiger lenken



Kein Hof mehr, wie er mal war

Kein Hausgiebel behielt sein Gesicht

Der Zahn der Zeit nagt Jahr um Jahr

Ein Zurück gibt es, leider, nicht



Wer Heimat verloren, umarmt seiner Jahre gelebte Zeit

Blättert gerne im Buch seiner Erinnerung

Denkt an Muttersprache, Sitten, Heimatgeborgenheit

Und streichelt die Macht seiner ewigen Hoffnung



Hoffnung, dass diese Vertreibungen endlich aufhören

Dass man erkennt, den Wert von Sein und Heimat

Alles, alles was wir vergeuden, vernichten, zerstören

Ist für immer verloren, weil alles, alles seine Zeit hat…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                08.02.2020




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

„Zitronella“, Bote des Friedens, der zu keinem Leid fähig

                  Foto:©Elisabeth Anton     „Zitronella“, Bote des Friedens, der zu keinem Leid fähig          „Zitronella“, heute wi...