Foto:©Elisabeth Anton
Alles, alles hat seine Zeit
In Gedanken in meiner Heimat
Meine Gedanken
öffnen das Buch der Erinnerung
Ich blättere Seite
um Seite, Jahrzehnt um Jahrzehnt
Überall Heimatglück,
ewige Hoffnung
Freiheit zu leben.
Heimatverlust, nur still erwähnt
Man wusste, wer irgendwann
gehen wird
Musste auf Heimat,
auf alles verzichten
Heute, keine
Kamillen auf der Hutwett mehr, kein Hirt
Alles öd und leer.
Was Menschen doch alles vernichten
Ganze Generationen,
Fabriken, Häuser, Gassen
Wiesen, Felder,
Bauwerke, Lebenstraum
Und dennoch, ich
konnte, ich kann nie hassen
Für Hass, Neid, gab
es, gibt es in meinem Leben keinen Raum
Aber, für Bänder
voller Erinnerungen
Für Zeit, an Heimatjahrzehnte
zu denken
Sie tun weh, viele
mancher Erinnerungen
Wenn Menschen Schicksale
Unschuldiger lenken
Kein Hof mehr, wie er
mal war
Kein Hausgiebel
behielt sein Gesicht
Der Zahn der Zeit
nagt Jahr um Jahr
Ein Zurück gibt es,
leider, nicht
Wer Heimat verloren,
umarmt seiner Jahre gelebte Zeit
Blättert gerne im
Buch seiner Erinnerung
Denkt an
Muttersprache, Sitten, Heimatgeborgenheit
Und streichelt die
Macht seiner ewigen Hoffnung
Hoffnung, dass
diese Vertreibungen endlich aufhören
Dass man erkennt,
den Wert von Sein und Heimat
Alles, alles was
wir vergeuden, vernichten, zerstören
Ist für immer verloren,
weil alles, alles seine Zeit hat…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
08.02.2020
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