Foto:©Elisabeth Anton
Heimweh
Stumm, schweigend,
die Flocken zur Erde fallen
Genau so still und
stumm, wie mein Heimweh weint
Die Katze wärmt sich
am Ofen, putzt ihre Krallen
Heimat, so oft habe
ich schon um dich geweint
Mein Heimweh sagt
mir, wo ich hingehöre
Meine Erinnerungen
öffnen ihr Bilderbuch, nur für mich
Manche davon ich
wortlos zerstöre
Weil die Farben verblasst,
die Zeiten vergänglich
Es gibt noch so viele
Bilder, deren Realität fehlt heute
Alles anders, verändert,
kaum noch ein Bild aus damaliger Zeit
In den Häusern
Stille, die Menschen gegangen, in den Gassen fremde Leute
Viele meiner
Erinnerungen haben sie längst verloren, ihre Wirklichkeit
Im Wandel des Zeitstroms
bist auch du mitgegangen
Heimat, so leer und
öd deiner Gassen einst so geistreiches Leben
Damals, damals, als
noch die Trauben stolz am Rebenstock hangen
Damals war Heimat,
mein Hatzfeld. Diese Zeit wird es nie mehr geben
Schneeverhüllt der
Garten, die Schneeglöckchen, das Brunnenrad
Hatzfeld, ich sehe
sie vor mir, die Zaubermächte deiner Winterzeit
Es schweigen deine
Felder, unter dem Schnee ruht die Saat
Heimat, ich danke dir.
Sie war so wunderschön, deine Blütezeit
In der Blüte deiner
geschichtlichen Herrlichkeit
Haben unsere Stunden,
Jahrzehnte, sich im Glück, im Leid berührt
Heimat, ich vermisse
sie so sehr, unsere gelebte Zeit
Mein Heimweh hat
mich eben wieder nach Hause, zu dir geführt
Das Bild deiner Geschichte
trage ich tief im Herzen drin
Alles, alles längst
vergangen, was einst so wunderschön
Hatzfeld, wo liegt
er wohl, der tiefe Sinn
Für diese Völkerwanderungen.
Heimat, wie gerne dich wiedersehn´
Deine Erde wieder
spüren, deine Gassen sehen
Deine Häuser suchen,
mit ihrem einst so wunderbaren Gesicht
Hatzfeld, eben darf
ich durch die Jahre deiner Geschichte gehen
Um zu erkennen: Auch
deine Vergänglichkeit stirbt nicht…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
16.02.2009
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