Foto:©Elisabeth Anton
„Tanz mit mir!“ - doch ER,
ER kam zu spät
Sie sagte es so oft zu ihm, so
viele Jahr
Dass sie doch nur einen großen
Traum
„Tanz mit mir, als Liebespaar
Gleite mit mir durch Zeit und
Raum
Tanz mit mir, nur eine Nacht
Schwebe mit mir durch unsere
Gefühlswelt
Ob mit Sehnsucht, ob mit Begehren
bedacht
Schenke mir alles, was deine
Liebe für mich gewählt.“
Diese Worte wiederholte sie,
immer und immer wieder
Sie bettelte, dass ER ihr
diesen Wunsch erfüllt
So oft blühten sie - die
Rosen, der weiße Flieder
ER kam nicht, hat sie nicht
in seine Arme gehüllt
Sie wollte weder Geld, Reichtum
noch Edelstein
Sie wollte nur tanzen, eine
ganze Nacht
ER vertröstete sie, immer
wieder: „Bald wird es sein!“
Dass auch Glück endet, daran
hat ER nie gedacht
Heute schrieb ER einen
Liebesbrief, für ihren Traum
„Morgen, morgen tanzen wir, eine
ganze Nacht
Ich tanze nur mit dir, so oft
du willst, durch Zeit und Raum
Auch deine Lieblingsrosen dir
mitgebracht.“
Das Leben kann bitter grausam
sein
Stumm weinend stand ER vor
ihrer Tür
Sie wollte nur tanzen. Jetzt,
ER blieb allein
Schicksal tanzte für ihn
seine grausamste Kür
Nie gedacht, dass seine Rosen
Abschiedsrosen werden sein
Er nahm aus seiner Tasche ein
kleines Stück Papier
Darauf schrieb er: „Ich werde
nie mehr tanzen, immer bei dir sein
Dein Grabeshügel dies in mein
Herz gestanzt. Meine Liebe gehört nur dir.“
ER ließ die Rosen, wortlos, weinend,
auf ihren Sarg fallen
Seine Kraft zu Ende, endlos
seine Tränen
„Dein Wunsch wird immer durch
meine Seele hallen
Ich werde immer nur deinen
Namen erwähnen
Verzeih mir! Der Tod, er war
schneller als ich
Verzeih mir! Ich werde dich
immer lieben, nur dich!
Ich werde nie mehr tanzen, nie
mehr.“
Doch SIE, SIE hörte seine
Worte nicht mehr…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
01.02.2020
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