Foto:©Elisabeth Anton
Erinnerungen an meine Heimat Hatzfeld
Heimat, in Gedanken bin ich bei dir
Hülle mich in unsere damalige Welt
Heute bin ich weit, in der Fremde hier
Kein Vergleich, mit meinem königlichen Hatzfeld
Damals, damals lebten wir Ehrfurcht und Anstand
Rücksicht, Zufriedensein, Herzensgüte, Dankbarkeit
Da blieb keiner allein zurück, am Wegesrand
Gerne erinnere ich mich an diese so menschliche Zeit
Man musste sich nicht anmelden, nie
Um des Nachbarn Türschwelle zu überqueren
Wenn Namenstag, sangen wir unsere Melodie
Kinder, Enkel waren stolz, von den Alten was zu lehren
Hilfe, zu helfen – welch Selbstverständlichkeit
Ohne Termin, ohne Protokoll. Nur ein „Dankeschön!“
Was war das noch eine so menschliche Zeit
Enkel liebten es, mit ihren Großeltern durchs Leben zu gehn´
Häuser tünchen, Fenster streichen
Jahr für Jahr, welch Alltäglichkeit
Wer arm, der musste nicht weichen
Der Mensch zählte, weil Charakter noch Reichtum der Zeit
In der Schule mussten alle das Einmaleins kennen
Solange wurde geübt, als ob es ein Gedicht
Am Ende, da konnte jeder mit Stolz erkennen
Er hat es gelernt, vergisst es nicht
Natürlich, es hat auch Ausnahmen gegeben
Aber die, die wollten es so, sonderten sich ab
Das waren des Alltags Eigenarten eben
Nicht nennenswert, weil auch ihr Letztes das Grab
In meiner Heimat, meinem Hatzfeld
In meiner Spengelgass, Hutwett, meinem Elternhaus
Da lebte ich eine so bescheidene, so reiche Welt
Im „Land der Freiheit“, da war das alles aus
Heimat, du Opfer von Politik und Wirtschaftsmacht
Du bliebst allein, die Mächtigen haben alles rasiert
An Heimat, an Heimat hat keiner gedacht
Und heute? Heimat verschwunden, nicht mal rationiert…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
15.09.2012
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