Foto:©Elisabeth Anton
Wenn der Mond sie begrüßt, seine Abendstund´
Vogelgezwitscher zerbricht die Morgenstille
So herzlich, so zierlich zart, diese Begrüßung
Natur, so golden edel ist dein Wille
Den Menschen Schönheit zu schenken, Leben, Hoffnung
Es ist wie Balsam für mein atmendes Ich
Dieses Zwitschern, diese Stille in der Morgendämmerung
Melodien vom kleinen Vogel gesungen, so herrlich
Der Augenblick prägt sich ein, geboren die Erinnerung
Diese herbstliche, farbenreiche Atmosphäre
Lässt mich nach Hause fliegen, unter meinen Apfelbaum
Die blühenden Obstbaumkronen, welch Edelsphäre
Mich zu umarmen, in Wirklichkeit und Traum
Erinnerungen drängen sich in den Vordergrund
Meiner Gedankenwelt. Es tut mir wohl
Es weinen meine Augen, es schweigt mein Mund
Lang ist´s her, seit ich sagen musste: Lebe wohl!
Lebe wohl, meine Heimat, du duftendes Feld
Ihr, ihr breiten Gassen, ihr, Blumenteppiche in den Gärten
Lange ist´s her (1980) seit ich weg von Hatzfeld
Dieser Weg, diese Entscheidung, wer kann sie bewerten
Das war ein Hinken zwischen eingebrochenem Eis und Galgenstrick
Ein Weg zwischen Freiheitsdrang und Heimatverlust
Ich wusste klar, schon damals, dieser Schritt kennt kein Zurück
Ich hatte, auf diese „Kommunismus -Grenzen“, keine Lust
Keine Lust, keine Kraft mehr, für all diese Schikanen
Keine Lust auf ein Land, wo der Mensch nichts zählt
Ich musste meinen Atemwegen, Gedanken, neue Spuren bahnen
Daher, daher, Entkommen durch Aussiedlung gewählt
Und hier, hier in der Freiheit, im fremden Land
War ich wieder mal „die Fremde“, „die Aussiedlerin“
Kaum einer kannte die Geschichte der Deutschen, das Banaterland
Und noch weniger kapierte man meiner Ausreise Ziel und Sinn
Was ist das nur ein Kommen und Gehen
Von „Polit-Hand“ geplant, die Macht so deutlich klar
Als „gezählte Aussiedlerin“ musst ich klar erkennen, sehen
Dass „dieser Menschenhandel“ in diesem Jahrhundert tatsächlich wahr
Auf der einen Seite, da freute ich mich
Endlich den ersehnten Pass in der Hand
Auf der anderen Seite, da erdrückte mich
Diese Völkerwanderung aus „geplanter Hand“
Heute, heute nach 32 Jahre in Freiheit
Erkenne ich, die Menschheit steuert Richtung Abgrund
Heute, heute denke ich noch gerne an die Zeit
Wo Heimat noch Lebensgefühl, wenn der Mond sie begrüßt, seine Abendstund´
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
17.09.2012
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