Foto:©Elisabeth Anton
Wenn eisige Stürme Erinnerungen rufen
Der Sturm wiegt die Baumkronen hin und her
Peitscht den Wind an die Fensterscheiben
In den Gassen so fremd, so menschenleer
Die Natur zelebriert ihr stürmisches Treiben
Durchs Fenster, noch ein Licht zu sehen
Die Petroleumlampe schenkt Stille und Schönheit
Draußen eisige Stürme wehen
Am Ofen steht der alte Tisch, seit ewiger Zeit
Dort sitzt sie, wie immer
Wenn der Sturm die Fensterscheiben zugetrieben
Nachdenklich schaut sie durchs stumme Zimmer
Nur die Fotos an der Wand ihr noch geblieben
So stürmisch war sie damals auch, die Nacht
Als sie fortmussten, in den Krieg, an die Front
Das Leben kennt nicht nur Farbenpracht
Wenn Traurigkeit, ein Leben lang, in der Seele wohnt
Wo sie wohl ruhen, in welcher Erde begraben
Ihr Sohn, ihr Mann, sie kamen nicht mehr wieder
Die Natur tobt, welch Macht Erinnerungen haben
Bald blüht er wieder, nur für sie allein, der Flieder
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
16.01.2021
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