Tränen, weil Heimat ausgelöscht
Jahrelanger Kampf um diese Ausreise
So unmenschlich, so unerträglich, diese Diktatur
Alle Freiheiten dahin. Dann, die ungewisse Reise
Zurückgelassen Heimat, Freunde, Nachbarn, Natur
Freiheit kennengelernt, zur Genüge
Fragen zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Dann, der Völkerwanderungen zerstörerisches Gefüge
Heimatruin, Zerstörung, sie lauerten am Start
Die einen am Gehen, die anderen am Bleiben
Ein Kampf zwischen Soll und Haben
Durch Heimatgassen, noch nie dagewesenes Treiben
Langsam, aber sicher dahin, unserer Ahnen Heimatgaben
Fabriken dem Erdboden gleichgemacht
In den Ruinen der Hanffabrik trauern Möwen
Wer hat schon an solch eine Zerstörung gedacht
Am Ende, die Hasen, Rehe, gefressen von den Löwen
Ich bin erschüttert, schau ich nach Hatzfeld
Alle schauten zu, als man schonungslos vernichtet
Schnell aufgeteilt, verkauft das weite Feld
Wer wohl noch über „diese Vernichtungen“ richtet
Wie soll ich mir das erklären, wie soll ich das verstehen
Mein Verstand lebt Herz und Güte, in voller Macht
Wenn die Mächtigen dieser Erde durch Vernichtung bestehen
Blieb wohl keine Vernunft übrig, die an Heimat gedacht
Bis heute, Jahrzehnte vergangen, da frage ich mich
Ob die Mächtigen dieser Erde ohne Heimat leben
Dass man Völkerwanderungen so skrupellos organisiert. Unwiderruflich
Heimat zerstört, da kann es doch weder Verstand noch Herz geben
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
16.09.2912
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