Foto:©Elisabeth Anton
Grenz-Erinnerungen, tief eingraviert, bis heute
Eine meiner traurigsten Erinnerung
Das Schicksal wollte, dass ich dies erlebe, sehe
Welch Schmerz in mir, welch Verzweiflung
Wenn ich vor dieser Erinnerung stehe
Die Raketen zischten Richtung Himmelszelt
Schüsse und Geschrei zu hören
Es interessierte weder Leben noch deren Familie Welt
Sie waren gedrillt zu schießen, Leben zu zerstören
Man schleppte den Angeschossenen herbei
Der Tod längst seine Macht gezeigt
Dass war diesen Kommunistenschweinen einerlei
Die haben sich weder aus Ehrfurcht noch aus Dank verneigt
Die, die kannten nur „ihre Pflichterfüllung“ für Partei und Diktatur
Die lachten noch, in Anwesenheit eines Toten
So stumm und grauenvoll war sie, diese Blutspur
Der Offizier sang noch dazu, ohne Skrupel, ohne Noten
Sagte zum Soldaten, in voller Macht seines Amtes, lachend, zynisch
„Jetzt kannst du dir Hirn panieren!“
Sie lachten, also ob vom Teufel besessen. Unvergesslich
Mir diese Augenblicke geblieben, bis heute mich strapazieren
Das war, leider, noch nicht die Krönung dieser sadistischen Diktatur
Sie schleiften ihn über die Erde, angebunden an einem Auto, mit Ketten
Einen Toten, blutend. Welch schmerzvoll tiefe Erinnerungsspur
Kopfschüttelnd erstarrte meine Hoffnung. Er war nicht mehr zu retten
Zugerichtet, geschlagen, erschossen, als Toter über das Straßenpflaster gezogen
Um Grauen zu verbreiten, für Mensch und Stadt
Diese Erinnerung sitzt tief. Als Toter noch durch die Hauptstraße gezogen
Er spürte nicht mehr, dass diese Marionettendiktatur weder Gefühl noch Skrupel hat
Nur meine Grenz-Erinnerungen, tief eingraviert, bis heute
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
27.05.2017
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