Mittwoch, 25. Mai 2022

Grenz-Erinnerungen, tief eingraviert, bis heute


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Grenz-Erinnerungen, tief eingraviert, bis heute                                  

 

Eine meiner traurigsten Erinnerung

Das Schicksal wollte, dass ich dies erlebe, sehe

Welch Schmerz in mir, welch Verzweiflung

Wenn ich vor dieser Erinnerung stehe

 

Die Raketen zischten Richtung Himmelszelt

Schüsse und Geschrei zu hören

Es interessierte weder Leben noch deren Familie Welt

Sie waren gedrillt zu schießen, Leben zu zerstören

 

Man schleppte den Angeschossenen herbei

Der Tod längst seine Macht gezeigt

Dass war diesen Kommunistenschweinen einerlei

Die haben sich weder aus Ehrfurcht noch aus Dank verneigt

 

Die, die kannten nur „ihre Pflichterfüllung“ für Partei und Diktatur

Die lachten noch, in Anwesenheit eines Toten

So stumm und grauenvoll war sie, diese Blutspur

Der Offizier sang noch dazu, ohne Skrupel, ohne Noten

 

Sagte zum Soldaten, in voller Macht seines Amtes, lachend, zynisch

„Jetzt kannst du dir Hirn panieren!“

Sie lachten, also ob vom Teufel besessen. Unvergesslich

Mir diese Augenblicke geblieben, bis heute mich strapazieren

 

Das war, leider, noch nicht die Krönung dieser sadistischen Diktatur

Sie schleiften ihn über die Erde, angebunden an einem Auto, mit Ketten

Einen Toten, blutend. Welch schmerzvoll tiefe Erinnerungsspur

Kopfschüttelnd erstarrte meine Hoffnung. Er war nicht mehr zu retten

 

Zugerichtet, geschlagen, erschossen, als Toter über das Straßenpflaster gezogen

Um Grauen zu verbreiten, für Mensch und Stadt

Diese Erinnerung sitzt tief. Als Toter noch durch die Hauptstraße gezogen

Er spürte nicht mehr, dass diese Marionettendiktatur weder Gefühl noch Skrupel hat

 

Nur meine Grenz-Erinnerungen, tief eingraviert, bis heute

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                   27.05.2017

 

 

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