Foto:©Elisabeth Anton
Die Macht der Wörter, die Macht des Schweigens
Erinnerungen, die man nie vergisst
Wie ein zerbrochener Keks, dort, mein Wort
Aus meinen Gedanken das Weite gesucht
Dann, abgebremst, nah am richtigen Ort
Was von anderen gehört, wird sorgfältig gebucht
Dann zerbrachen Wort um Wort
Ganze Sätze klemmte ich in den Türrahmen ein
Voller Konzentration trug ich, an jedem Ort
Meine Gedankenvielfalt. Sie musste taubstumm sein
Scherbenglanz im Morgensonnenlicht
Da in der Ecke ein Wort, dort rollt das andere weg von mir
Alles präzise überdenken, das war Pflicht
Meine Wörter, welch geheimes Revier
Manchmal hob ich sie wieder auf
Die zerquetschten, zerbrochenen Wörter, die nicht „für draußen genormt“
Dann schickte ich Dank und Dankeschön zum Himmel hinauf
Freute mich, wie graziös die Scherben sich geformt
Die Zeit des Schweigens, Wörterunterdrückung
Der sicherste Weg, dass DIE mich in Ruhe lassen
Die Zeit der Ideen- und Gedankentötung
Welch Kraft, konnte ich mich auf das stumme Schweigen meiner Wörter verlassen
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
02.11.2013
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen