Foto:©Elisabeth Anton
Heimat, das tägliche Brot
Der Augenblick, eben stehengeblieben
Heimweh führt mich nach Hause, in meine Heimat
Der Wind hat mich dorthin getrieben
Wo Erinnerungen einst gelebt, in meiner schönen Stadt
Ich gehe die Gassen entlang, dicht am Häusermeer
Manch Giebel bewahrt noch ein Stück vergangener Zeit
Fenster, Haustüren fremd, die Bank vor dem Haus leer
Es gibt sie nicht mehr, die Heimatgeborgenheit
Die Menschen fort, weil Freiheit ersehnt
Sie wollten ihre Heimat nie verlassen
Die Freiheit schenkte Zukunft, hat Aufatmen erwähnt
Daher so viel Fremde in meiner Heimat einst trauten Gassen
Kein Gesicht mehr zu erkennen, kaum Bekannte zu sehen
Über vier Jahrzehnte schenkten meiner Heimat ein fremdes Gesicht
Traurig bleib ich vor meinem Elternhaus stehen
Tränen, Tränen meiner Traurigkeit, sie verstummen nicht
Mein Heimweh sucht nach einem Stück Geborgenheit
Überall nur Fremde, überall stummes Schweigen
Ich höre die Kirchenglocken, sie verkünden Abendzeit
Heimat ausgelöscht. Völkerwanderungen, die Macht skrupelloser Reigen
Noch einmal gehe ich vors Friedhofstor
Schau über meine Stadt, dann Richtung Westen, zum Abendrot
Frage mich: „Steht die Welt vor oder hinter dem Tor?“
Ohne Heimat, da fehlt der Seele das tägliche Brot
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
28.09.2022
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