Donnerstag, 6. Oktober 2022

Heimat, das tägliche Brot


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Heimat, das tägliche Brot                              

 

Der Augenblick, eben stehengeblieben

Heimweh führt mich nach Hause, in meine Heimat

Der Wind hat mich dorthin getrieben

Wo Erinnerungen einst gelebt, in meiner schönen Stadt

 

Ich gehe die Gassen entlang, dicht am Häusermeer

Manch Giebel bewahrt noch ein Stück vergangener Zeit

Fenster, Haustüren fremd, die Bank vor dem Haus leer

Es gibt sie nicht mehr, die Heimatgeborgenheit

 

Die Menschen fort, weil Freiheit ersehnt

Sie wollten ihre Heimat nie verlassen

Die Freiheit schenkte Zukunft, hat Aufatmen erwähnt

Daher so viel Fremde in meiner Heimat einst trauten Gassen

 

Kein Gesicht mehr zu erkennen, kaum Bekannte zu sehen

Über vier Jahrzehnte schenkten meiner Heimat ein fremdes Gesicht

Traurig bleib ich vor meinem Elternhaus stehen

Tränen, Tränen meiner Traurigkeit, sie verstummen nicht

 

Mein Heimweh sucht nach einem Stück Geborgenheit

Überall nur Fremde, überall stummes Schweigen

Ich höre die Kirchenglocken, sie verkünden Abendzeit

Heimat ausgelöscht. Völkerwanderungen, die Macht skrupelloser Reigen

 

Noch einmal gehe ich vors Friedhofstor

Schau über meine Stadt, dann Richtung Westen, zum Abendrot

Frage mich: „Steht die Welt vor oder hinter dem Tor?“

Ohne Heimat, da fehlt der Seele das tägliche Brot

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                    28.09.2022

 

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