Foto:©Elisabeth Anton
Meine zweigeteilte Welt in meiner Heimat
Ich habe Heimweh, immer Heimweh
Nach „unserer Welt“
Heimweh, wo ich geh und steh
Nach glücklichen Stunden in Hatzfeld
Daheim, welch Jahrzehnte voller Glück
In meiner, bewusst geteilten Welt
In Gedanken gehe ich gerne dahin zurück
Wo sie so einzigartig, unsere Zeit, unser Sternenzelt
Dort, daheim in meinem Hatzfeld
Heimaterde mich spürbar getragen
Was war sie so eigenartig, meine zweigeteilte Welt
Mit all ihrem Zauber, an allen Tagen
Deine Liebe, die Blütenwelt über Wiesen und Garten
Malten mir täglich Bilder für unsichtbar hehres Glück
Ich wusste, du wirst immer, überall, auf mich warten
Du kamst „aus der Freiheit“, meinetwegen, wieder in die Diktatur zurück
Wenn deine Liebe mich umarmt´
Vergaß ich, für Augenblicke, meinen Traum nach Freiheit
Du, du hast mich so oft gewarnt
Mir klar beschrieben, dass „diese Freiheit“ für uns auch Fremde, Heimatlosigkeit
Sie war von Stacheldrahtgrenzen umrahmt, unsere Alltagswelt
Bei jedem Schuss von der Grenze her, Tränen in meinen Augen
Hat man getötet, erschossen? Nennt sich einer jetzt „Held!“
Erinnerungen, was könnt ihr mich aufsaugen
Dann, dann musste ich mich einhüllen
In den Seidenkokon meiner Heimatwelt
Wo Blumendüfte, Gräser, Sehnsüchte den Augenblick füllen
Wo Menschen noch von Ehrfurcht, Würde und Dank erzählt
Ich musste sie teilen, meiner Heimat Alltagswelt
Sonst hätte mich die Engstirnigkeit dieser Diktatur aufgefressen
So oft schaute ich bei Nacht zum fernen Sternenzelt
Sah Sterne der Freiheit. Diese Entfernung damals nicht erreichbar, nicht zu messen
Was war es so schön in meiner Heimat
Wo noch Mensch, Natur, Ehrfurcht und Würde der Kreislauf des Lebens
Hatzfeld, du einst so schöne, so edel blühende Stadt
Durch Diktaturmacht, da bleibt eine Schwalbe machtlos, Freiheitstraum vergebens
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
22.06.2013
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