Freitag, 7. April 2023

Unser Brotbackofen


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Unser Brotbackofen                                                

 

Im Hühnerhof, neben dem Gartenzaun

Stand unser Brotbackofen, wie ein kleines Märchenhaus

Das Brot dort gebacken, ein Traum

Erinnerungen wecken Heimweh, Sehnsucht nach Zuhaus´

 

Was waren dies Tage voller Freude und Dankbarkeit

Wenn Großmutter den Brotteig geknetet im Holztrog

Ich erinnere mich gerne, voller Ehrfurcht und Dank, an diese Zeit

Wenn Heimweh atmet, seine Macht mich noch nie betrog

 

Stundenlang geknetet, das Brot hat´s gebraucht

Damit man für eine ganze Woche wieder Brot

Und wenn voller Ehrfurcht der Schornstein geraucht

Wusste man, sie wird gelindert, jede Not

 

Der Teig musste lange ruhen, oft geknetet werden

Bis endlich aus ihm Laibe entstanden

Heimatjahre, welch Lebensreichtum auf Erden

Heute, heute von Heimat nichts mehr vorhanden

 

Die wenigen Dinge, die noch geblieben

Reichen nicht aus, um einstige Heimat zu sehen

Wegen Freiheitstraum die Menschen vertrieben

Heute nur Leere, weder Taubenschlag noch Brotbackofen dastehen

 

Ein Festtag, ward das Brot in seinen Formen, auf deren Kufen

Mit einer zweizinkigen Gabel in den Ofen geschoben

Ich schließe die Augen, höre Großvater rufen

„Ev´, das Brot ist fertig, nach dem Duft kann man dich wieder nur loben.“

 

Die Tür des Brotbackofens endlich auf

Vier Brotpfannen, vor Stunden, mit der Gabel in den Ofen gestellt

Jetzt, mit einer Bürste etwas kaltes Wasser aufs heiße Brot, der Blick Himmel auf

Dankbarkeit zu spüren. Neben mir, vor Freude der Hund gebellt

 

Dann saßen alle rund um den Tisch

Mit dem großen Messer, dreimal das Kreuz auf dem Brot gemacht

Im Namen des Vaters, des Sohnes, des Heiligen Geistes. In der Kaul leckerer Fisch

Heimweh, durch dich habe ich wieder mal ein meine Heimat gedacht

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                    13.10.2022

 

 

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