Foto:©Elisabeth
Anton
Heimatliche Göttlichkeit
Deine Felder wohl schon abgeerntet. Bald ruhen sie aus
Wenn die Schneedecke sie mit ihrem Mantel umhüllt
In Gedanken gehe ich in den Hof, in den Garten hinaus
Mein Herz voller Sehnen nach Heimat gefüllt
Ich sehe die Menschen sich beeilen
Dass für die Winterzeit alles unter Dach
Ich schreibe auf den Zeitungsrand ein paar Zeilen
Verbrenne sie im Kesselfeuer, so gibt´s kein Krach
Ich erinnere mich noch an die Welt hinter der Haustür
Und an jene, die man „draußen“ leben musste, ob man wollte oder nicht
In meiner Gedankenwelt, da lief ich immer meine eigene Kür
Und was ich dachte, das sahen „die da draußen“ nicht
Seltsam, wie die Menschen sich anpassen
Wenn es um Haut und Kragen geht
Und dennoch, ich kann niemals hassen
Wenn Unwissenheit hilflos vor der Weltpolitik steht
Ruh dich aus, Heimat, es ist Herbstzeit
Deine Erde hat schon so viel Reichtum getragen
Ich rieche den Blätterrauch aus den Gärten. Welch farbenfrohe Herrlichkeit
Höre sie draußen krachen, die Räder vom uralten Pferdewagen
Die Hunde liefen bellend nebenher
Die Tauben flogen himmelwärts, aufgeschreckt vom Peitschenknall
Diese wunderbaren Herbststunden, es gibt sie schon lange nicht mehr
Man brachte Ziegel- und Hanffabrik, ansässige Nation, eine Stadt, alles zu Fall
Götter der Natur! Ihre Mächte, da oben am Himmelszelt
Ob Gott des Wassers, der Gefühle, Gedanken, des Lichts oder der Ewigkeit
Bewahret das Werk unserer Ahnen! Bewahret Hatzfeld
Vor dem Untergang. Löscht sie nicht aus, diese heimatliche Welteinzigartigkeit
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
10.09.2005
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