Freitag, 14. Juni 2024

Nachbarschaftshilfe in der Heimat, welch Selbstverständlichkeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 


Nachbarschaftshilfe in der Heimat, welch Selbstverständlichkeit  

 

Heimat, meine Heimat, nur noch

Die Gassen, die Häuser, die Erinnerungen

Heimweh, das ist ein so tiefes Loch

Schmerz und Traurigkeit, atmen sie tief, meine Erinnerungen

 

Von meiner Heimat blieben die Gassen

Manch alter Baum steht schon lange nicht mehr

Soll man Diktatur, Zeit, Geschichte, wen, wen hassen

Dass man den Menschen Heimat raubt, dass die Gassen heute leer

 

Vor jeder Haustür steht eine Erinnerungen geschrieben

Dort, dort kam die Nachbarin mit einem Stück frischem Brot

Daneben, dort spielte ich immer, gerne bei Hund und Katz geblieben

Gegenüber, auf der Bank am Baum, half ich, wenn der alten Nachbarn Kraft in Not

 

Nebenan bei den Nachbarn, da hielt ich das Pferd am Zaum

Wenn es am Schroter seine Runden gedreht

Der anderen Nachbarin half ich auf den Aprikosenbaum

Das Kopftuch zu holen, wohin der Wind es geweht

 

Im anderen Haus, da half ich das Brot zu backen

Weil die Kraft der alten Nachbarin von viel Arbeit längst dahin

An der Dachrinne bog ich sie gerade, die krummen Zacken

Heimat, nach unserer Zeit stehen Herz und Sinn

 

Drüben, da half ich mit, im blütenreichen Blumengarten

Dafür gab es einen Apfel als Lohn

Bis die Nachbarin ihn in ihrer Schürze geglänzt, musste ich warten

Heute, Nachbarschaftshilfe? Oft, nicht mal Tochter oder Sohn

 

Diese Heimatwelt der Werte, es wird sie nie mehr geben

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 10.06.2024

 

 

 

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