Foto:©Elisabeth Anton
Nachbarschaftshilfe in der Heimat, welch Selbstverständlichkeit
Heimat, meine Heimat, nur noch
Die Gassen, die Häuser, die Erinnerungen
Heimweh, das ist ein so tiefes Loch
Schmerz und Traurigkeit, atmen sie tief, meine Erinnerungen
Von meiner Heimat blieben die Gassen
Manch alter Baum steht schon lange nicht mehr
Soll man Diktatur, Zeit, Geschichte, wen, wen hassen
Dass man den Menschen Heimat raubt, dass die Gassen heute leer
Vor jeder Haustür steht eine Erinnerungen geschrieben
Dort, dort kam die Nachbarin mit einem Stück frischem Brot
Daneben, dort spielte ich immer, gerne bei Hund und Katz geblieben
Gegenüber, auf der Bank am Baum, half ich, wenn der alten Nachbarn Kraft in Not
Nebenan bei den Nachbarn, da hielt ich das Pferd am Zaum
Wenn es am Schroter seine Runden gedreht
Der anderen Nachbarin half ich auf den Aprikosenbaum
Das Kopftuch zu holen, wohin der Wind es geweht
Im anderen Haus, da half ich das Brot zu backen
Weil die Kraft der alten Nachbarin von viel Arbeit längst dahin
An der Dachrinne bog ich sie gerade, die krummen Zacken
Heimat, nach unserer Zeit stehen Herz und Sinn
Drüben, da half ich mit, im blütenreichen Blumengarten
Dafür gab es einen Apfel als Lohn
Bis die Nachbarin ihn in ihrer Schürze geglänzt, musste ich warten
Heute, Nachbarschaftshilfe? Oft, nicht mal Tochter oder Sohn
Diese Heimatwelt der Werte, es wird sie nie mehr geben
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
10.06.2024
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