Foto:©Elisabeth Anton
Sie saß oft im Straßengraben
So oft saß sie im Straßengraben
Das Gras unter ihren Fußsohlen, welch weicher Teppich
Sie dachte daran, was manche Kinder nicht haben
Ihre Gedanken weit, sie war glücklich und traurig
Glücklich, weil Natur und Tiere für sie ein Wunderglück
Traurig, wenn sie an die Armut mancher Menschen gedacht
Sie sah, Großmutter schob den Brotlaib in den Ofen zurück
Behutsam die Tür am Brotbackofen wieder zugemacht
Sie spielte mit dem Nachbarshund, der wieder mal entkommen
Wenn die Gänse zur Kaul gelaufen, das Gassentor offen
Sie hat ihn ganz fest in ihre Arme genommen
Sie erlebte, dass es manchmal sehr schwer, es blieb nur „hoffen“
Hoffen, dass bald die Sonne wieder scheint
Dass Menschen daran denken, wie zerstörerisch zu viel Schnaps, Rum und Wein
Die Nachbarin gleich ihren Hund wieder angeleint
Bis der Abend wieder zugegen, darf er wieder frei sein
Tagsüber, angebunden an seiner langen Kette
Damit er nicht entkommen kann, wenn Gassentür offen oder das Gassentor
Das Leben ist ein Spiel, so schwer wie manche Wette
Ihre Gedanken weilen in der Gegenwart, manchmal dahinter, mal davor
Im Straßengraben, daheim in der Heimat, wanderte sie durch ihre Welt
Gedanken brachten sie überall hin
Warum manch einer arm, reich, mal vom Wasser, mal vom Wein erzählt
Sie denkt nach: Wo liegt er wahrhaftig, unseres Daseins wahrer Sinn
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
17.11.2024
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