Dienstag, 29. April 2025

Sie saß oft im Straßengraben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Sie saß oft im Straßengraben                                              

 

So oft saß sie im Straßengraben

Das Gras unter ihren Fußsohlen, welch weicher Teppich

Sie dachte daran, was manche Kinder nicht haben

Ihre Gedanken weit, sie war glücklich und traurig

 

Glücklich, weil Natur und Tiere für sie ein Wunderglück

Traurig, wenn sie an die Armut mancher Menschen gedacht

Sie sah, Großmutter schob den Brotlaib in den Ofen zurück

Behutsam die Tür am Brotbackofen wieder zugemacht

 

Sie spielte mit dem Nachbarshund, der wieder mal entkommen

Wenn die Gänse zur Kaul gelaufen, das Gassentor offen

Sie hat ihn ganz fest in ihre Arme genommen

Sie erlebte, dass es manchmal sehr schwer, es blieb nur „hoffen“

 

Hoffen, dass bald die Sonne wieder scheint

Dass Menschen daran denken, wie zerstörerisch zu viel Schnaps, Rum und Wein

Die Nachbarin gleich ihren Hund wieder angeleint

Bis der Abend wieder zugegen, darf er wieder frei sein

 

Tagsüber, angebunden an seiner langen Kette

Damit er nicht entkommen kann, wenn Gassentür offen oder das Gassentor

Das Leben ist ein Spiel, so schwer wie manche Wette

Ihre Gedanken weilen in der Gegenwart, manchmal dahinter, mal davor

 

Im Straßengraben, daheim in der Heimat, wanderte sie durch ihre Welt

Gedanken brachten sie überall hin

Warum manch einer arm, reich, mal vom Wasser, mal vom Wein erzählt

Sie denkt nach: Wo liegt er wahrhaftig, unseres Daseins wahrer Sinn

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                   17.11.2024

 

 

 

 

 

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