Kein Himmel so blau, wie damals daheim…
In Wahrheit, alles nur noch traurig
Kein Himmel so blau, wie der meiner Heimat
Keine Gärten, Wiesen jemals so blütenreich
Keine Ährenfelder so golden, wie jene in
meiner Stadt
Wo selbst die Finsternis einer Herzensgabe
gleich
Keine Felder so weit, so weit das Auge reicht
Wo Klatschmohn und Kornblumen ihren Reigen
getanzt
Keiner jemals die Wäsche so weiß gebleicht
Wie daheim. Mein Heimweh tief in meine Seele
gestanzt
Nirgendwo mehr so breite, saubere Gassen
Nie mehr dieses majestätische
Häusergiebelgesicht
Fremd waren uns Neid, Zorn, Wut, Hassen
Heimat leben, das war unsere Herzenspflicht
Nie mehr dieses Hähne-Krähen am Morgen
Nie mehr das Kunstwerk „Abendsonne“ am
Westhorizont
Nie mehr diese Nächte mit offenem Fenster,
ohne Sorgen
Nirgendwo mehr, eine zweite Heimat thront
Nirgendwo mehr, so ein helles Firmament
Wie jenes, das meine Heimat mit Sternenfunkeln
belohnt
Nie mehr, das im Nachtfrost erstarrte Hemd
Nie mehr Heimat, wo ich einst zuhause, im
Elternhaus gewohnt
Nie mehr der Pferdeschlitten mit seinem
Glockenklang
Wenn er in der Stille dahin, im
Schneeflockenmeer
Nie mehr unsere Muttersprache dort, weder
Brauchtum noch Gesang
Meine Heimat wie damals, es gibt sie nie mehr
Nie mehr wie damals ein Daheim, Zuhause
Nie mehr das Blütenparadies im Garten
Ich hoffte lange, die Geschichte macht eine
Pause
In Wahrheit, nur noch traurig, welch Seiten
der Geschichte auf uns noch warten…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
18.02.2019
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