Samstag, 23. Februar 2019

Kein Himmel so blau, wie damals daheim...



















Kein Himmel so blau, wie damals daheim…                

      In Wahrheit, alles nur noch traurig





Kein Himmel so blau, wie der meiner Heimat

Keine Gärten, Wiesen jemals so blütenreich

Keine Ährenfelder so golden, wie jene in meiner Stadt

Wo selbst die Finsternis einer Herzensgabe gleich



Keine Felder so weit, so weit das Auge reicht

Wo Klatschmohn und Kornblumen ihren Reigen getanzt

Keiner jemals die Wäsche so weiß gebleicht

Wie daheim. Mein Heimweh tief in meine Seele gestanzt



Nirgendwo mehr so breite, saubere Gassen

Nie mehr dieses majestätische Häusergiebelgesicht

Fremd waren uns Neid, Zorn, Wut, Hassen

Heimat leben, das war unsere Herzenspflicht



Nie mehr dieses Hähne-Krähen am Morgen

Nie mehr das Kunstwerk „Abendsonne“ am Westhorizont

Nie mehr diese Nächte mit offenem Fenster, ohne Sorgen

Nirgendwo mehr, eine zweite Heimat thront



Nirgendwo mehr, so ein helles Firmament

Wie jenes, das meine Heimat mit Sternenfunkeln belohnt

Nie mehr, das im Nachtfrost erstarrte Hemd

Nie mehr Heimat, wo ich einst zuhause, im Elternhaus gewohnt



Nie mehr der Pferdeschlitten mit seinem Glockenklang

Wenn er in der Stille dahin, im Schneeflockenmeer

Nie mehr unsere Muttersprache dort, weder Brauchtum noch Gesang

Meine Heimat wie damals, es gibt sie nie mehr



Nie mehr wie damals ein Daheim, Zuhause

Nie mehr das Blütenparadies im Garten

Ich hoffte lange, die Geschichte macht eine Pause

In Wahrheit, nur noch traurig, welch Seiten der Geschichte auf uns noch warten…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

        18.02.2019


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