Donnerstag, 4. April 2019

Wenn Völker wandern müssen...

















Wenn Völker wandern müssen...
Einmal Hatzfeld und zurück

Braches, weites Land
Stille, von Horizont zu Horizont

Fruchtbare Erde von Morgensonne bis Abendrot
Sie kamen bei Wind und Wetter

Viele Tage, Monate, über die Donau, Felder, in die Fremde
Weil Wohlstand man versprochen, Feld, Hof, Haus für jeden

Schwierige Reise. Manch einer sie nicht überlebt
Sumpfgebiete trafen sie an. Hunger, Seuchen rafften nieder

Dann kamen die nächsten Siedler
Denen man Brot, Feld und Haus versprochen

Wieder mussten sie alles geben
Erleiden, erdulden, ertragen, tragen

Wieder Krankheit, Hungersnot
Wieder alle Hoffnungen zerschellt im Heidewind

Irgendwann kam auch mal das Glück
Man siedelte. Viel Schweiß und Tränen geflossen

Man baute Häuser aus Lehm, Wasser und Spreu
Jeder sein Haus, Hilfe war selbstverständlich

Haus um Haus, Stall um Stall
Irgendwann auch eine Kirche gebaut

Jahrhunderte mussten vergehen
Eh man auch Wohlstand gelebt

Doch mit dem Wohlstand, das dauerte nicht lange
Weil die Geschichte „Diktatur“ in ihrem Buch geschrieben

Wieder Unterdrückung
Wieder Stacheldrahtgrenzen, Verbote

Bis alles unerträglich, nicht mehr mitanzusehen war
Und die Welle der Aussiedlung begann sich zu bewegen

Zurück, in jene Richtung, woher ihre Ahnen kamen
Wieder mal, um Freiheit und Brot, um in Würde zu leben...

©Elisabeth Anton, Speyer/ Hatzfeld
         24.06.2015



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