Wenn Alzheimer die
Gedanken raubt…
Für Helmuth
Diese Krankheit macht mich kraftlos, traurig
Welch Einsamkeit sie streut, des Vergessens Welt
Gedanken lächelnd, Gedanken schaurig
Alzheimer, sie hat alles auf den Kopf gestellt
Es ist so bitter schwer, es tut so weh
Mitanzusehen, er kann Gedanken nicht mehr finden
Wo immer ich auch geh und wo ich steh
Weint mein Herz. Tränen sich zu Eiszapfen winden
Es ist so schwer zu glauben, zu verstehen
So schwer zu tragen, fast nicht zu kapieren
Dass Leben und Glück einfach davongehen
Weil Krankheitssymptome die Gedanken regieren
Es geht, still und leise, eine Welt zu Ende
Die unsere Welt gewesen, ein glückliches Leben
Alles weg. Ich wärme seine eisigen Hände
Versuche, ihm alles Glück der Welt zu geben
Hilflos steht er, so oft, nur noch wortlos neben mir
Weiß nicht, wo er ist, will nur nach Haus´
Glück. Stolz, Fleiß, Familie – alles gewesene Zier
Er will, aber dieses teuflische Vergessen schaltet sein
Denken aus
Eine Tragödie, wie sie mir noch nie begegnet
Mitansehen müssen, dass der Tod es längst in den Händen,
sein Leben
Dass es nie wieder glückliche Stunden regnet
Für uns. Dass es nie wieder Frühling, nie mehr Sommer wird
geben
Es ist so schwer, es tut so weh, tief im Herzen drin
Ihn zu erleben, wie er hilflos nach seinen Gedanken sucht
Ich tue alles, schenke seinem Alltag Liebe, Umarmung, Glück,
Sinn
Seit der Herbst unseres Lebens die Tragödie unseres Seins
gebucht
©Elisabeth Anton,
Speyer / Hatzfeld
04.02.2009
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen