Samstag, 27. März 2021

Wenn Gedanken reisen



 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Wenn Gedanken reisen                           

 

Wenn Gedanken reisen

Gelenkt von Sehnen und Heimweh

Muss ich nichts beweisen

Wenn ich schweigend vor dem Friedhofstor steh

 

Dort, dort gehe ich wortlos von Grab zu Grab

Dort, dort finde ich noch bekannte Namen

Schick meinen Gruß, mein Gebet, hinab

Lange ist´s her, seit unsere Ahnen kamen

 

Sie kamen, haben gelitten, Heimat erbaut

Städte, Dörfer, zur Blütezeit gebracht

Heute, wohin mein Auge auch schaut

Überall Erinnerungen. Heimat sagt nur „Gute Nacht!“

 

Geh ich durch die altvertrauten Gassen

Streckt Fremde ihre eigenen Arme aus

Fast alle mussten Heimat verlassen

Um Freiheit zu leben, fernab vom Elternhaus

 

Manches Haus, Fabrik, vom Erdboden verschwunden

Viele Häuser haben ein neues Gesicht

Wenn Vergänglichkeit ihren Weg gefunden

Helfen Sehnen und Heimweh nicht

 

Ich steh vor einem weißen Grabstein

Goldene Buchstaben geküsst vom Wind der Zeit

Hier auf dem Friedhof, mit Erinnerung und Menschen allein

Was haben wir sie alle geliebt, diese reiche Heimatgeborgenheit

 

Wenn meine Gedanken wandern, gelenkt vom Heimweh

Geh ich durch meiner Heimat Gassen zum Friedhof hin

Dort, betend, weinend, vor manchem Grab ich steh

Erinnerungen malen Bilder, die Vergänglichkeit ihrer Wege Sinn…

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                23.03.2021

 

 

 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mensch, wach auf! Du hast nur eine einzige Zeitenspur

                  Foto: ©Elisabeth Anton     Mensch, wach auf! Du hast nur eine einzige Zeitenspur                Wenn die Regale in d...