Foto:©Elisabeth Anton
Wenn Gedanken reisen
Wenn Gedanken reisen
Gelenkt von Sehnen und Heimweh
Muss ich nichts beweisen
Wenn ich schweigend vor dem Friedhofstor steh
Dort, dort gehe ich wortlos von Grab zu Grab
Dort, dort finde ich noch bekannte Namen
Schick meinen Gruß, mein Gebet, hinab
Lange ist´s her, seit unsere Ahnen kamen
Sie kamen, haben gelitten, Heimat erbaut
Städte, Dörfer, zur Blütezeit gebracht
Heute, wohin mein Auge auch schaut
Überall Erinnerungen. Heimat sagt nur „Gute Nacht!“
Geh ich durch die altvertrauten Gassen
Streckt Fremde ihre eigenen Arme aus
Fast alle mussten Heimat verlassen
Um Freiheit zu leben, fernab vom Elternhaus
Manches Haus, Fabrik, vom Erdboden verschwunden
Viele Häuser haben ein neues Gesicht
Wenn Vergänglichkeit ihren Weg gefunden
Helfen Sehnen und Heimweh nicht
Ich steh vor einem weißen Grabstein
Goldene Buchstaben geküsst vom Wind der Zeit
Hier auf dem Friedhof, mit Erinnerung und Menschen allein
Was haben wir sie alle geliebt, diese reiche Heimatgeborgenheit
Wenn meine Gedanken wandern, gelenkt vom Heimweh
Geh ich durch meiner Heimat Gassen zum Friedhof hin
Dort, betend, weinend, vor manchem Grab ich steh
Erinnerungen malen Bilder, die Vergänglichkeit ihrer Wege Sinn…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
23.03.2021
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