Dienstag, 25. Januar 2022

Lieben, schweigen, leiden


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Lieben, schweigen, leiden                                                                    

 

So oft, heimlich zu ihm rüber geschaut

So, dass er es nicht sehen kann

Ihre Gefühle niemandem anvertraut

Niemandem erzählt, dass sie ihn liebt, diesen Mann

 

Dass sie seine Stimme mag

Seine Art zu reden, zu singen

Es war nicht einfach für sie – Tag um Tag

Das Geheimnis ihrer Liebe, nie zur Sprache zu bringen

 

Sie wusste, sie muss immer schweigen

Niemand darf es erfahren, auch er nicht

Dass sie ihn abgöttisch liebt, darf ihm nie zeigen

Dass sie ihn begehrt, ob Sonnenschein, ob Mondlicht

 

Im Schulhof, da wich sie seiner Nähe

Weil es fast unerträglich für sie war

Sie wusste: „Wo ich gehe, wo ich stehe

Muss ich stark bleiben, Jahr um Jahr.“

 

Die Schulzeit vorbei, er verließ die Stadt

Sie allein weiß, wie oft sie nach ihm geweint

„Ob er seine Liebe schon gefunden hat?“

Sie gönnt es ihm, obwohl die Frage oft verneint

 

Sie sehnte sich, so oft, nach seiner Umarmung

So oft, nach seinen Lippen, nach gemeinsamer Zeit

Obwohl sie wusste: Diese Liebe bleibt Geheimnis, Erinnerung

Und niemals ihrer Sehnsucht Geborgenheit

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                    03.02.2018

 

 

 

 

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