Foto:©Elisabeth Anton
Lieben, schweigen, leiden
So oft, heimlich zu ihm rüber geschaut
So, dass er es nicht sehen kann
Ihre Gefühle niemandem anvertraut
Niemandem erzählt, dass sie ihn liebt, diesen Mann
Dass sie seine Stimme mag
Seine Art zu reden, zu singen
Es war nicht einfach für sie – Tag um Tag
Das Geheimnis ihrer Liebe, nie zur Sprache zu bringen
Sie wusste, sie muss immer schweigen
Niemand darf es erfahren, auch er nicht
Dass sie ihn abgöttisch liebt, darf ihm nie zeigen
Dass sie ihn begehrt, ob Sonnenschein, ob Mondlicht
Im Schulhof, da wich sie seiner Nähe
Weil es fast unerträglich für sie war
Sie wusste: „Wo ich gehe, wo ich stehe
Muss ich stark bleiben, Jahr um Jahr.“
Die Schulzeit vorbei, er verließ die Stadt
Sie allein weiß, wie oft sie nach ihm geweint
„Ob er seine Liebe schon gefunden hat?“
Sie gönnt es ihm, obwohl die Frage oft verneint
Sie sehnte sich, so oft, nach seiner Umarmung
So oft, nach seinen Lippen, nach gemeinsamer Zeit
Obwohl sie wusste: Diese Liebe bleibt Geheimnis, Erinnerung
Und niemals ihrer Sehnsucht Geborgenheit
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
03.02.2018
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