Foto:©Elisabeth
Anton
Was bringt Freiheit
Der Kuckuck ruft, die Tauben gurren
Die Sonne zeigt ihre ersten Strahlen
Es ist nicht Heimat. Keine Katzen schnurren
Auf der Gass´, Kinder keine „Hoppsa“ malen
Ich schließe die Augen, stehe in der Spenglgass am Pflasterrand
Der Fahrradweg so festgefahren, wie marmoriert von der Natur
Ich lege die alte Kreide aus meiner Hand
Heute sind wir gesprungen, über die „Herrgottsbrot-Schnur“
Entweder zeichneten wir eine „Hoppsa“ auf die Erde, ein Kindertraum
Oder wir knüpften zum Springen, aus einer Wiesenpflanze, eine Kette
„Festgenagelt“ mit je einem Dorn, von Baum zu Baum
Und dann ging es los, das Springen um die Wette
Wer wird es heute am höchsten schaffen
Mal an einem, dann am anderen Baum, das Springseil angehoben
So oft auch zerrissen. Wir hatten keine Mühe, alles wieder zusammenzuraffen
Und voller Stolz, wenn die „Zuschauer“ uns mal gebührend loben
Zuschauer, das waren die Großeltern, Freunde, die Nachbarschaft
Wenn sie auf ihren alten Stühlen neben dem „Gassetierche“ saßen
Damals lebte man noch wahre Freundschaft
Tiere waren Tiere, noch aus ihrem eigenen Teller fraßen
Draußen, da ist die Welt von „wohl gemeinter Freiheit“
Diesen Weg wollte ich irgendwann mal gehen
Und heute? Heute frage ich mich: „Was bringt die Freiheit?“
Bedaure, ahnungslos von der Welt, nicht heute noch „daheim“ zu stehn
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
18.09.2005
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen