Dienstag, 14. Mai 2024

Was bringt Freiheit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Was bringt Freiheit                                

 

Der Kuckuck ruft, die Tauben gurren

Die Sonne zeigt ihre ersten Strahlen

Es ist nicht Heimat. Keine Katzen schnurren

Auf der Gass´, Kinder keine „Hoppsa“ malen

 

Ich schließe die Augen, stehe in der Spenglgass am Pflasterrand

Der Fahrradweg so festgefahren, wie marmoriert von der Natur

Ich lege die alte Kreide aus meiner Hand

Heute sind wir gesprungen, über die „Herrgottsbrot-Schnur“

 

Entweder zeichneten wir eine „Hoppsa“ auf die Erde, ein Kindertraum

Oder wir knüpften zum Springen, aus einer Wiesenpflanze, eine Kette

„Festgenagelt“ mit je einem Dorn, von Baum zu Baum

Und dann ging es los, das Springen um die Wette

 

Wer wird es heute am höchsten schaffen

Mal an einem, dann am anderen Baum, das Springseil angehoben

So oft auch zerrissen. Wir hatten keine Mühe, alles wieder zusammenzuraffen

Und voller Stolz, wenn die „Zuschauer“ uns mal gebührend loben

 

Zuschauer, das waren die Großeltern, Freunde, die Nachbarschaft

Wenn sie auf ihren alten Stühlen neben dem „Gassetierche“ saßen

Damals lebte man noch wahre Freundschaft

Tiere waren Tiere, noch aus ihrem eigenen Teller fraßen

 

Draußen, da ist die Welt von „wohl gemeinter Freiheit“

Diesen Weg wollte ich irgendwann mal gehen

Und heute? Heute frage ich mich: „Was bringt die Freiheit?“

Bedaure, ahnungslos von der Welt, nicht heute noch „daheim“ zu stehn

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 18.09.2005

 

 

 

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